Elisabeth Gollhammer

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Hofrätin Dr. phil. Elisabeth Gollhammer (* 29. Jänner 1932 in der Stadt Salzburg; † 27. Dezember 2022)[1] war Leiterin des Referats für Familien- und Erziehungsberatung des Amtes der Salzburger Landesregierung und Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Salzburg und Tiroler Unterland.

Leben

Elisabeth Gollhammer wuchs im Salzburger Stadtteil Nonntal auf, wo sie den Kindergarten und die Volksschule besuchte. Während der Gymnasialzeit war sie als Jungscharleiterin tätig und übernahm in der Folge verschiedene kleine Aufgaben in der Stadtpfarre Salzburg-Nonntal.

1955 schloss sie ihr Psychologiestudium mit dem Doktorat ab und trat in den Salzburger Landesdienst. Eine ihrer Aufgaben war es, die Erziehungsberatung im ganzen Bundesland aufzubauen. Ihr großes Engagement und ihre erfolgreiche Arbeit wurden mit der Ernennung zur Referatsleiterin (1975) und zum ersten weiblichen Hofrat des Landes Salzburg (1976) gewürdigt. In der Familien- und Erziehungsberatung unterstützte sie hilfesuchende Menschen bei der Bewältigung ihrer Lebensaufgaben. Ein besonderes Anliegen war ihr die Hilfestellung für Schwangere in Notsituationen. Sowohl durch persönliche Beratungsgespräche als auch durch materielle Hilfen konnte sie vielen Frauen helfen.

Ihr Referat für Familien- und Erziehungsberatung wurde 1989 zum Referat für Familienpolitik und Frauenangelegenheiten erweitert. Auf ihre Initiative hin wurde im Familienreferat des Landes ein Hilfsfonds eingerichtet und das Projekt „Wohnraum für Schwangere in Not“ in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen umgesetzt. Überhaupt setzte sich Gollhammer in ihrem Berufsleben intensiv für die Familien ein.

Als Referatsleiterin für Familienpolitik und Frauenangelegenheiten war Gollhammers politische Vorgesetzte Landesrätin Gerheid Widrich. Dabei trafen zwei Persönlichkeiten aufeinander, die miteinander arbeiten sollten, was jedoch nicht reibungslos funktionierte. Gollhammer tat manchmal nicht das, was sich die Politikerin vorgestellt hatte, und das konnte manche laut geführte Gespräche nach sich ziehen.[2]

Im Jahr 1992 trat sie in den Ruhestand.[3]

1960 hatte Gollhammer einen Nonntaler Adventmarkt zu Gunsten von Sozialprojekten in San Ignacio, Bolivien, ins Leben gerufen. Dieser Adventmarkt fand danach alljährlich statt. Dieses Projekt, für das Gollhammer viel Unterstützung erhielt, brachte jährlich rund 20.000 Euro an Hilfsgeldern ein. Damit konnte die Sozialstruktur in der Gegend um San Ignacio sehr positiv verändert werden. Es gelang etwa, die Wasserversorgung zu verbessern, mehrere Schulen zu bauen und einen Unterricht für Mädchen einzuführen. Darüberhinaus wurde ein großes Behindertenzentrum für 70 Kinder finanziert und errichtet.

Zehn Jahre lang gehörte Elisabeth Gollhammer dem Vorstand des Katholischen Familienverbandes Salzburg an und war von 1997 bis 1999 dessen Vorsitzende.

2015 ehrte Erzbischof Dr. Franz Lackner Elisabeth Gollhammer durch Verleihung des Rupert-und-Virgil-Ordens in Gold für ihr Lebenswerk.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Städtische Friedhöfe, Gräbersuche
  2. Drexler: Rosmarie: Fünf Jahre bei Landesrätin Gerheid Widrich. In: Spatzenegger, Hans (Hg.), Die moderate Reformerin Gerheid Widrich. Landesrätin in Salzburg 1989-1994 (Veröffentlichungen der Dr. Hans Lechner-Forschungsgesellschaft, Band 17) Salzburg (Eigenverlag der Dr. Hans Lechner-Forschungsgesellschaft ) 2014. S. 140.
  3. 16. September 1992, S. 17 (SN‑Archivseite): Ernennungen
Zeitfolge
Vorgänger

Anton Weidinger

Vorsitzende des Katholischen Familien­verbandes Salzburg
1997–1999
Nachfolger

Josef Oberauer

Zeitfolge
Vorgänger

Leiterin des Familienreferats des Amtes der Landesregierung
1975–1992
Nachfolgerin

Marie Louise Zuzan