Friedhof von St. Peter
Der Friedhof von St. Peter, auch Petersfriedhof genannt, der Stiftskirche St. Peter in der Altstadt von der Stadt Salzburg ist neben dem Friedhof der Benediktinerinnenabtei Nonnberg die älteste noch bestehende christliche Begräbnisstätte Salzburgs. Er zählt wie die Gesamtanlage der Klosteranlage der Benediktiner-Erzabtei St. Peter zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt.
Geschichte
Er wurde bereits in nachrömisch-antiker Zeit als Begräbnisstätte benützt. Durch seine Lage am Fuß des Festungsberges und sein "malerisches" Gelände war der Friedhof von St. Peter ein bevorzugtes Thema der Malerei und Dichtung des 19. Jahrhunderts. Im Friedhof von St. Peter finden sich in den Berg hinein gehauene so genannte Katakomben. Sie dienten nicht als Begräbnisort und sind vermutlich spätantiken Ursprungs.
Die heutige Form erhielt er um das Jahr 1627, als die Arkaden durch Christoph Gottsreiter erbaut wurden.
Kapellen
- Kreuzkapelle: Sie wurde an der Stelle der ältestes Stiftskirche um 1170 erbaut. Sie befindet sich vom Klosterhof her kommend rechts nach dem Durchgang unter dem Gebäudeteil, der Stiftskirche und Peterskeller miteinander verbindet.
- Mariazellerkapelle: die Kapelle ist an der Südseite der Stiftskirche - an das Querschiff - angebaut.
- Margarethenkapelle: Sie steht inmitten des Gräberfeldes zur südlichen Ecke des Friedhofs von St. Peter und wurde 1491 erbaut.
- Marienkapelle, früher St. Veits-Kapelle genannt, in ihr befindet sich die Gruft der Benediktiner-Erzabtei mit einigen Gräbern von Äbten.
In den Katakomben:
- Ägydiuskapelle: wurde 1172 an jener Stelle errichtet, die man als älteste Gebetshöhle des hl. Rupert zeigt
- Gertraudenkapelle
- Maximuskapelle
Bemerkenswerte Gräber
Beim Spaziergang durch den Friedhof kann man viele bekannte Salzburger Namen und bemerkenswerte Gräber entdecken.
Gruftarkaden
- Hauptartikel Gruftarkaden auf dem Friedhof St. Peter
Viele von ihnen sind in den Gruftarkaden des Petersfriedhofes begraben.
Friedhofsfeld
- Clemens Holzmeister, Architekt
- Andreas Nesselthaler, Hofmaler
- Richard Hildmann, Bürgermeister 1935/1938 und 1945/1946
- Josef Becvar, Architekt
- General Harry J. Collins, 1946 - 1948 Militärkommandant in Salzburg, und seine Frau Irene, geborene Gehmacher
- Anton Hansch, Landschaftsmaler
- Bruno Hantsch, Sohn von Anton Hantsch
- Franz Martin, Kunsthistoriker
- Willa Leitner-Martin, Tochter von Franz Martin
- Bernhard Paumgartner, Dirigent
- Georg Schuchter, Schauspieler
- das polyglotte Grabmal des Dominicus Oberlechner
- die Stumpfeggersche Grabstätte
- Josef Klampfer, Krippenkünstler
- Anton Dawidowicz, Komponist und Domkapellmeister
- Hans Lechner, Landeshauptmann von Salzburg
- Ernst Hinreiner, Dirigent
- Georg Pezolt, Maler, Architekt und Kunstschriftsteller und der erste ehrenamtliche Denkmalpfleger
- Paul Hofhaimer, Komponist und Organist
- Heinrich Biber, Komponist, Violinvirtuose und Hofkapellmeister
- Julius Schilling, Schriftsteller, Dichter
- Adolf Haslinger, Anglist und Germanist
- Martin Hell, Techniker, Prähistoriker und langjähriger Landesarchäologe von Salzburg
- Fritz Lanzdorf, Kaufmann
- Alois Schmiedbauer, Pädagoge, akademischer Maler, Fotograph
Bildergalerie
General Harry J. Collins
Bürgermeister Hildmann
Bildhauer Toni Schneider-Manzell
Landeshauptmann Lechner
Oberst Franz Schmidt von Ehrenberg
Grabstätte Erwin Markl
die Grabkreuze der Familie Stumpfegger
Grab Prof. Ernst Hinreiners
Das Grab von Georg Pezolt
Das Grab von Paul Hofhaimer
Das Grab von Heinrich Biber
Das Grab von Julius Schilling
Eine Gedenktafel für Paul Fürst in der Familiengruft der Familie Fürst
Das Grab von Martin Hell
Das Grab von Willa Leitner-Martin
Das Grab von Franz Martin
Das Grab von Adolf Haslinger
Das Grab von Bruno Hantsch
Das Grab von Fritz Lanzdorf
Das Grab von Alois Schmiedbauer
Kommunegruft
Die Kommunegruft, in der namenlos bestattet wurde, liegt an der Mönchsbergwand vor dem Aufgang zu den Katakomben. Hier sind beispielsweise Mozarts Schwester Maria Anna "Nannerl" verh. von Berchtold zu Sonnenburg und Michael Haydn begraben.
Bildergalerie
Mozarts Schwester Maria Anna "Nannerl" verh. von Berchtold zu Sonnenburg und Michael Haydn
Pater Franz Wasner, Priester, Missionar und künstlerischer Leiter des Familienchors der Trapp-Familie
Marmorgrabtafeln am niederen Friedhof
Auf dem niederen Friedhof sind zahlreiche meist marmorne Grabplatten in die Mauern (meist die Stützmauer, die das Gräberfeld des oberen Friedhofs vom östlichen Ausläufer des niederen Friedhofs trennt) eingelassen. Die Datierungen der Grabdenkmäler reichen von 1481 bis 1721, die somit zu den ältesten des Friedhofs gehören. Allerdings befinden sich hier nicht auch die zugehörigen Gräber, vielmehr wurden die Grabplatten seinerzeit bei der Erneuerung des Bodens der Margarethenkapelle hierherversetzt.[1]
Bildergalerie
Für Beschreibungen der Bildmotive und Abschriften der Inschriften das Bild anklicken.
Vom Ostende (Arkadengruft der Familie Haidenthaler) an:
(noch fortzusetzen)
Sonstige Bilder
Gedicht von Georg Trakl im Friedhof von St. Peter
Totentanz
- Hauptartikel Totentanz im Friedhof St. Peter
Der Totentanz ist ein memento mori, eine religiöse Darstellung und Erinnerung an die Sterblichkeit des Menschen.
Kriegerdenkmal

- Hauptartikel Kriegerdenkmal auf dem Friedhof St. Peter
Das Kriegerdenkmal erinnert an das k.u.k. Feldkanonenregiment Nr. 41 und an seine toten Waffenkameraden des Ersten, sowie an die Toten des Zweiten Weltkrieges und des Bundesheeres.
Brunnen
Literatur
- Michael Walz, Die Grabdenkmäler von St. Peter und Stift Nonnberg zu Salzburg; Beigaben zu den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 1867, 1868, 1871, 1874 und 1875:
- Erste Abteilung (mit Zeichnungen von Carl von Frey):
- erste Lieferung: MGSLK 7, 1867, Beigabe S. 1-63=Nr.n 1-48.
- zweite Lieferung: MGSLK 8, 1868, Beigabe S. 65-130 Nr.n 49-106.
- dritte Lieferung: MGSLK 11, 1871, Beigabe S. 131 ff = Nr.n 107-250.
- vierte Lieferung: MGSLK 14, 1874, Beigabe S. 295-527 (Nrn. 251-412)
- II. Teil: MGSLK 14, 1875, Beigabe S. (0 und) 1-154.
- Erste Abteilung (mit Zeichnungen von Carl von Frey):
- Dorn, Conrad; Lindenthaler, Andreas: Der Friedhof zu St. Peter in Salzburg, Verlag St. Peter, 1982
Bilder
Friedhof von St. Peter – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Friedhof von St. Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Hauptartikel Benediktiner-Erzabtei St. Peter
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Friedhof von St. Peter"
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- DEHIO Salzburg. Die Kunstdenkmäler Österreichs. SALZBURG Stadt und Land. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986. ISBN 3-7031-0599-2 (hier: S. 544–550)
- Hans Tietze: Die Denkmale des Benediktinerstifts St. Peter
Einzelnachweis
- ↑ Michael Walz aaO.