Istus-Tagung zwecks wissenschaftlicher Erforschung des Alpinen Segelflugs 1937

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5. ISTUS-Tagung zwecks wissenschaftlicher Erforschung des Alpinen Segelflugs 1937 fand vom 28. Mai bis 1. Juni 1937 in der Stadt Salzburg statt.

Allgemeines

ISTUS steht für Internationale Studienkommission für den motorlosen Flug, die am 14. Juni 1930 gegründet wurde. In ihr waren Delegierte aus 15 Ländern vertreten (je Nation vier Vertreter): Belgien, Brasilien, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Niederlande, Italien, Litauen, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien, U.S.A. und Ungarn;

ISTUS hatte sich die Aufgabe gestellt, den gesamten Komplex aller wirtschaftlichen, technischen, fliegerischen und organisatorischen Fragen des motorlosen Fluges (Segelflug) und der mit ihm zusammenhängenden Gebiete nach einheitlichen Richtlinien zu bearbeiten. Darüber hinaus sollte die Studienkommission den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in der Ausführung segelfliegerischer Unternehmen wissenschaftlichen oder sportlichen Charakter vermitteln.

Die ersten drei Tagungen hatten in Deutschland stattgefunden (Darmstadt, Wasserkuppe, Berlin), die vierte in Budapest, Ungarn.

Die Tagung

Sportliche Teil

Die 31 Segelflugzeuge, die im Rahmen der Tagung in Salzburg landeten, wurden in einem großen Bierzelt der Stieglbrauerei eingestellt, das auf der Salzburger Landewiese aufgestellt worden war. Die Motorflugzeuge wurden abends auf den benachbarten Flugplatz Ainring geflogen, wo sie in einen Hangar eingestellt wurden.

Ab dem 30. Mai gab es ein dreitägiges Vergleichsfliegen mit Hochschleppen der Hochleistungs-Segelflugzeuge und dem anschließenden Weitengleitflug. Dabei schafften am 30. Mai vier deutsche Segelflugzeuge den Überflug der Alpen und landeten in Norditalien. Unter ihnen war auch Hanna Reitsch, sie flog ihren Sperberjunior. Zum Ende der Tagung war weiteren zwei Deutschen ein Alpenüberflug gelungen. Sie landeten in Udine, Friaul. Der Österreicherin Emmi Koretz gelang ein Flug bis Wörgl (80 km), der Innsbrucker Wiedner flog bis Kitzbühel (63 km);

Tagungs- und gesellschaftlicher Teil

Am 30. Mai fand die erste Sitzung im Mozarteum statt. Am Nachmittag gab es wissenschaftliche Vorträge. Abends trafen sich alle Teilnehmer, Flieger wie Wissenschafter sowie Gäste im Kurhaus Salzburg bei einem von Alpinia vorgeführten Salzburger Heimatabend.[1]

Am 31. Mai fand die Abschlusssitzung statt. Um 9 Uhr begannen diese und fanden ihren Abschluss mit der Generalversammlung der ISTUS um 16 Uhr im Mozarteum. Am Abend lud der Aero-Club zum offiziellen Abschluss zu einem Abendessen in das Hotel Österreichischer Hof. Es gab Ansprachen und anschließend die Preisverteilung. Ein Orgelvortrag von Prof. Franz Sauer beschloss nach Mitternacht die Veranstaltung.

Ehrenschutz

Oberste Sportleitung

  • Ulrich Ferdinand Fürst Kinsky, der Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbands (und des Österreichischen Aero-Clubs
  • Prof. Dr. Walter Georgii, Vorsitzender der ISTUS, Darmstadt
  • Segelflugkapitän Kunz als Vertreter der Deutschen Mannschaft und je ein Vertreter der übrigen teilnehmenden nationalen Mannschaften
  • Oblt. a. D. Ludwig Arnhart, Vizepräsident des Ö.Ae.C. (Ö.L.V.) [Österreichischer Aero-Club]
  • Komm.-Rat Oskar Trenkwitz, Vizepräsident des Ö.Ae.C. (Ö.L.V.)
  • Oberstleutnant Siegfried Heller, Generalsekretär des Ö.Ae.C. (Ö.L.V.), zur persönlichen Verfügung des Präsidenten Fürst Kinsky
  • Ing. Botho Graf Coreth, Leiter der Landesgeschäftsstelle des Ö.Ae.C. (Ö.L.V.) Salzburg

Für die Veranstaltung stellten sich ferner zur Verfügung

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 31. Mai 1937, Seite 4