Gaststätte Judenbergalm
Für die ehemaligen weiteren Betriebe Hotel Kobenzl, B&B Kobenzl und die Jausenstation Judenbergalm siehe deren eigene Artikel
Die Judenbergalpe war zunächst eine sogenannte Restauration, später ein Gasthaus und schließlich eine Pension am Gaisberg in der Stadt Salzburg.
Geschichte
1625 wurde in Mitter-Judenberg erstmals ein Bauernhof urkundlich erwähnt.
1886–1887 stellte der Alpenverein einen Weg her, der von Gersberg über den Judenberg auf den Gaisberg hinauf führte.[1][2]
Ab 1887 gab es auf der Judenbergalpe eine Haltestelle der Gaisbergbahn, eine Station mit Ausweiche und Wasserbehälter. Die Gaisbergbahn AG eröffnete und verpachtete dort die Restauration Judenbergalpe.[3][4]
Pächterin und spätere Besitzerin war Barbara Koller.[5]
1892 gelangte die Restauration Judenbergalpe durch Kauf in anderen Besitz. Die neuen Besitzer Alois und Leopoldine Weninger verbesserten den Komfort der Lokalität und bauten einen Glassalon zum Schutze gegen ungünstige Witterung an. Am 24. Juli 1892 fand die Einstandsfeier und Eröffnung des Gasthof Judenbergalpe statt.[6][7][8]
1894 erwarben Michael und Fanny Karl den Gasthof Judenbergalpe und feierten am 8. Juli d. J. ihre Einstandsfeier.[9]
1905/1906 waren Zäziliä Anzenbacher, geborene Holzmeister, und ihre Gatte Johann Anzenbacher, der Sohn von Mathias Anzenbacher, die Wirtin und der Wirt im Gasthof Judenbergalpe.[10][11]
1906 erwarb Anton Polt, früherer Bademeister der Kuranstalt Kreuzbrückl, die Restauration zur "Judenbergalpe" samt Ökonomiegebäude um 30.000 Kronen und übernahm die Bewirtschaftung der Restauration ab 16. November d. J.. Am 9. September 1907 ereignete sich in dem Besitz von Anton Polt ein Brand mit einem erheblichen Sachschaden.[12][13]
1907 fand neuerlich ein Besitzwechsel statt. Der bekannte Hüttenwirt vom Untersbergstock, Josef Külbel, hatte die Restauration zur Judenbergalpe käuflich erworben und übernahm am 1. Oktober d. J. die Bewirtschaftung. Er kündigte an, den Rodel- und Skifahrern mit bequemen Räumlichkeiten zu dienen.[14][15]
1915 wurde das Gasthaus "zur Judenbergalpe" im Zuge einer gerichtlichen Versteigerung vom Gastwirt Michael Karl aus Parsch um 29.000 Kronen erstanden. Der Schätzwert betrug 17.660 Kronen.[16][17]
1920 erwarb Dr. Brascha eine Gasthauskonzession für das Gasthaus "zur Judenbergalpe".[18] Dieser verpachtete offenbar den Betrieb, denn kurz darauf wurde Johann Schauer als Wirt im Gasthaus "Zur Judenbergalpe" in Zusammenhang mit einem Einbruchdiebstahl in das Gasthaus erwähnt.[19]
1925 wurde die Gasthauskonzession auf der Judenbergalpe an Marie Zell übertragen. Die Besitzerin beabsichtigte, eine Autostraße auf die Judenbergalpe anzulegen.[20][21]
1926 fand die offizielle Eröffnung der Pension Judenbergalpe der Maria Zell statt. Errichtet wurde ein schmucker Neubau mit geräumiger Glasveranda und Balkonen. Mit der Eröffnung des neuen Hauses rückte die die Entwicklung zu einem Salzburger "Kobenzl" in die Nähe. Auch das Problem der Verbesserung der Fahrstraße wurde weiter lebhaft diskutiert. Somit gab es erstmals auch die Möglichkeit der Übernachtung auf der Judenbergalm.[22]
1928, Mitte Jänner, kommt es zu einem Verfahren zur Versteigerung der Gastwirtschaft, das dann wieder eingestellt wird, weil es zur ernsthaften Verkaufsverhandlungen kam.[23] Eine Woche darauf wird die Judenbergalpe als Grasmayr-Besitz genannt.[24]
Diesem Betrieb folgte Jahre später das Hotel Kobenzl.
Quellen
- ANNO
- Salzburgwiki, Hotel Kobenzl
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, 1886, Seite 252
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, 1886, Seite 165
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 23. Mai 1887, Seite 2
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 24. Mai 1887, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 16. November 1898, Seite 2
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 22. Juni 1892, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 23. Juli 1892, Seite 5
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 28. Januar 1893, Seite 18
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 7. Juli 1894, Seite 11
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 27. November 1905, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 27. November 1905, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 25. Oktober 1906, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 9. September 1907, Seite 5
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 31. August 1907, Seite 7
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 12. Oktober 1907, Seite 34
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 22. Juli 1915, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Wacht, 25. Juli 1915, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 2. April 1920, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 17. August 1920, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 16. November 1925, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 10. Juni 1926, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Wacht, 16. August 1926, Seite 5
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 21. Januar 1928, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Wacht, 27. Januar 1928, Seite 1