"Jetzt kommt einmal die Mehrwertsteuer dazu und dann die sogenannte Gestellungsgebühr (...), da kann eine Ware von 20 Euro mit diesen Kosten schon einmal auf 34 Euro kommen, das ist dann schon sehr viel", so Zgubic weiter. Die Gestellungsgebühr beträgt derzeit zehn Euro - die Post kassiert diese bei Zustellung von den Kunden.
Derzeit gibt es eine Freigrenze für die Umsatzsteuer bei Paketen aus Nicht-EU-Staaten unter einem Warenwert von 22 Euro. Diese soll in der gesamten EU mit Anfang 2021 fallen, dann wird die Steuer für Waren aus Drittländern ab dem ersten Euro fällig. Denn die Krux an der bisherigen Regel ist, dass viele Pakete falsch deklariert werden um die Umsatzsteuer zu umgehen - laut Schätzungen der EU sind davon zwei von drei Paketen betroffen. In Österreich kommen die meisten Pakete mit Kleinwaren, die von außerhalb der Union geschickt werden, aus China - jährlich sind das laut Ö1-Journal rund 8 Mio. Pakete.
Für den Konsumenten werden sich mit dem Fall der Freigrenze eher keine Vorteile ergeben, dafür sollte der Handel profitieren. "Es ist weniger für den Konsumenten, generell geht es einfach darum, dass man auch einen fairen Markt schafft für alle, die in Europa verkaufen", so Zgubic. "Es kommt ja auch dem Steuerzahler zugute - oder allen Steuerzahlen -, wenn mehr Steuereinnahmen da sind." In Österreich entgingen der Finanz jährlich mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr, hieß es in dem Bericht.
Der Handel hofft indessen darauf, dass die Freigrenze in Österreich schon vor der EU-weiten Einführung im kommenden Jahr fällt. "Jeder Tag, an dem diese Regelung vorher eingeführt wird, vor dem 1.1.21, bedeutet mehr Wettbewerb, Gerechtigkeit für den österreichischen Handel", sagte Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal.