Die Sorge vor einem Ausbleiben der russischen Gaslieferungen beschäftigt auch die Brauereien in Österreich. Gas wird in der Bierherstellung sowohl beim Brauen selbst als auch in der Abfüllung gebraucht, wie der Geschäftsführer des Brauereien-Verbands, Florian Berger, im Gespräch mit der APA sagte. Als Teil der Lebensmittelindustrie sehen sich die Bierbrauer im Fall eines Gasengpasses als systemkritisch an.

Es sei aber heikel zu sagen, welche Lebensmittelprodukte bei einem Gasnotfall hergestellt werden dürften und welche nicht. Das Dilemma, ob man beispielsweise Brot oder Snacks produziere, sei de facto nicht lösbar und betreffe eigentlich die gesamte Industrie. Am besten sei es, wenn es gar nicht soweit komme, sagte Berger.
Einen Engpass an Mehrweg-Glasflachen, wie er in Deutschland für den Sommer befürchtet wird, sieht Berger in Österreich nicht. Zwar seien auch hierzulande die Preise für Flaschen gestiegen, die Kostensteigerungen würden aber alle Bereiche betreffen, von Verpackungsmaterialien, Dosen bis hin zu Etiketten, Kartonagen und Paletten. Auch die Logistik sei aufgrund der Treibstoffpreise teurer geworden.
Die Brauereien seien nach dem Coronaeinbruch in der Gastronomie am Weg zur Normalität, der Ausstoß bei Fassbier sei aber nach wie vor deutlich unter dem Niveau von 2019, so Berger.