Die Frostschäden bei Wein- und Obstkulturen im Burgenland im Vorjahr sorgen nun für eine politische Diskussion. Die Entschädigungszahlungen des Landes seien nicht korrekt ausgezahlt worden, erklärte ÖVP-Bauernbund-Landesobmann Nikolaus Berlakovich am Donnerstag in Eisenstadt. Bis jetzt seien an die 150 Betriebe bekannt, die angeblich von den zu geringen Zahlungen betroffen sind.
Berlakovich warf dem Land vor, die Sonderrichtlinie des Bundes falsch angewendet zu haben. Diese sehe vor, dass bei der Berechnung der Entschädigung nur die Versicherungszahlungen für Frostschäden abgezogen werden dürfen, nicht aber die Zahlungen für Hagelschäden. Das Land habe diese aber ebenfalls abgezogen. In Niederösterreich und der Steiermark sei die Abwicklung korrekt verlaufen, so der ehemalige Landwirtschaftsminister.
Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) wies die Anschuldigungen des Bauernbundes scharf zurück. Es handle sich dabei um "haltlose Unterstellungen, die jeglicher Grundlage entbehren", so die Agrarreferentin. Bei der Berechnung seien die getätigten Entschädigungszahlungen der Hagelversicherung für Frost und Hagel zu berücksichtigen gewesen. "Ein und dieselbe Traube kann nicht gleichzeitig durch Frost und zusätzlich durch den Hagel geschädigt werden", erklärte Dunst.
Quelle: APA