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Casinos Austria heuer optimistisch - Labak für Abgang offen

Die Casinos Austria Gruppe hat 2018 trotz Belastungen bei den Casinos in Österreich und International gut verdient. Der Gewinn lag zwar um rund acht Mio. Euro niedriger als 2017, damals habe es aber aus der Schließung der Niederlassung in Kanada einen Einmalgewinn von 10 Mio. Euro gegeben, relativiert das Unternehmen. Umsatz und Betriebsergebnis legten von 2017 auf 2018 zu.

Das namensgebende Geschäft schwächelte im Vorjahr
Das namensgebende Geschäft schwächelte im Vorjahr

Der Ausblick für das laufende Jahr sei positiv, sagt der mit Jahresende scheidende Firmenchef Alexander Labak laut Aussendung. Im "Trend" sagte er laut Vorausmeldung zu Gerüchten, der Aufsichtsrat kommende Woche könnte sein früheres Ausscheiden aus den Casinos Austria beschließen: "Wenn der Aufsichtsrat ein neues Team schon früher etablieren möchte, dann ist es auch okay." Er gehe aus freien Stücken und habe nie bis zur Pension bleiben wollen. Zugleich regte Labak eine Reduktion der Zahl der Vorstände an, dafür seien die Strukturen geschaffen worden: "Das Unternehmen wäre mit einem oder zwei Vorständen gut zu führen, auch wenn das die Gesellschafter vielleicht nicht so sehen."

Die Casinos Austria und die Österreichische Lotterien-Gruppe erwirtschafteten 2018 nach vorläufigen Zahlen einen konsolidierten Umsatz von 4,49 Mrd. Euro (plus 11,7 Prozent) und einen Betriebserfolg von 143,95 Mio. Euro (2017: 139 Mio. Euro). Der Konzerngewinn fiel um acht Prozent auf 92,66 Mio. Euro (2017: 100,63 Mio. Euro). Dazu haben vor allem Einmalkosten für die schon erfolgte Schließung eines Casinos in Tschechien und der geplanten Schließung in Georgien in der Höhe von zusammen 5,9 Mio. Euro beigetragen. Außerdem fiel der Betriebserfolg der 12 heimischen Casinos um zwei Drittel (von 18,7 auf 6,1 Mio. Euro). Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 314,13 Mio. Euro.

Die Lotterien als größter Teilbereich machten mit 3,94 Mrd. Euro den größten Umsatz ihrer Geschichte, das Betriebsergebnis lag bei 75,7 Mio. Euro (2017: 66,2 Mio. Euro). Zum Anstieg beigetragen haben nach Unternehmensangaben vor allem das Ende 2017 eingeführte LottoPlus, eine verbesserte Vertriebsleistung und die Digitalisierungsoffensive sowie der erste Siebenfachjackpot der Lotto-Geschichte. Die Onlinespieleplattform win2day steigerte den Umsatz um 11,74 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. In den 19 Standorten der Spielautomatentochter WINWIN (Video Lottery Terminals) legte der Umsatz um fast 40 Prozent auf 731,58 Mio. Euro zu.

Die Tochter Casinos Austria International legte beim Umsatz von knapp 132 auf 150,5 Mio. Euro zu und wies einen Betriebsgewinn von 17,4 Mio. Euro aus, das sei "das beste Betriebsergebnis seit langem", so die Casinos Austria. Der Sportwettenanbieter tipp3 wiederum, an dem die Gruppe 56 Prozent hält, ist "in etwa auf Vorjahresniveau".

Labak fühlt sich in der öffentlichen Diskussion schlecht behandelt. Im "Trend" sagte er: "Natürlich ist es nicht einfach, wenn versucht wird, jemanden mit falschen Behauptungen über die Medien zu diskreditieren. Das ist ein Spiel über die Bande, das mir nicht so gefällt. Diese Kultur ist verbesserungswürdig. Im Unternehmen und in Österreich generell."

Die Casinos Austria seien "nicht unbedingt eine Bastion des Wandels", der Zentralbetriebsrat versuche "unzeitgemäße Machtansprüche zu verteidigen", die Eigentümer (als Großaktionäre Republik Österreich, Sazka und Novomatic, Anm.) seien sich nicht immer einig. Das erschwere die Arbeit.

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