Die Notenbank sprach in einer Aussendung von einem "massiven Bruch" mit den bisherigen Entwicklungen. So sind Firmenkredite teurer geworden. "Nach vier Jahren mit Reduktionen bei den Margen für durchschnittlich risikoreiche Unternehmenskredite, die mit der Wettbewerbssituation begründet worden waren, und weitgehend unveränderten Margen bei risikoreicheren Unternehmenskrediten kam es im ersten Quartal 2020 zu kurzfristigen Steigerungen der Margen im Allgemeinen, die mit einer geänderten Risikoeinschätzung sowie mit höheren Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen begründet wurden." Die neuen staatlichen Corona-Kreditgarantien wurden im Umfragezeitraum größtenteils noch nicht berücksichtigt.
Auch im Privatkundengeschäft werden die Risiken bereits restriktiver eingeschätzt. Für das zweite Quartal 2020 rechnen die Banken mit einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten. Diese waren viele Jahre wegen der niedrigen Zinsen sehr beliebt.
Verschlechtert hat sich auch, entgegen dem langjährigen Trend, die Refinanzierungssituation der Geldinstitute. Für das zweite Quartal wird eine weitere Eintrübung erwartet.
Die abermalige Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Herbst hat nach Aussage der Banken Licht und Schatten. Das Ankaufprogramm wirke sich positiv auf die Finanzierungsbedingungen der Banken aus, aber negativ auf die Erträge. Als "deutliche Belastung der Ertragslage" werde der negative Einlagenzinssatz wahrgenommen. "Das mit 30. Oktober 2019 eingeführte zweistufige System für die Verzinsung von Überschussliquidität mildert die dämpfenden Effekte auf die Ertragslage jedoch ab", erklärte die Nationalbank.