Das Unternehmen wurde bereits 1946 gegründet und betreibt den Handel mit Textilien, Leder-, Papier-, Geschirr-, Haushalt- und Spielwaren. Hinzu kommen diverse Beteiligungen an anderen Unternehmen. Im Sanierungsverfahren wird wohl zu entscheiden sein, ob diese verwertet werden, hieß es seitens des KSV1870. Die Firma hält auch diverse Markenrechte. Geplant ist ein Sanierungsplan, der vor allen mit den Einnahmen aus dem Verkauf bei Schulbeginn, die stärkste Zeit der Saison, finanziert werden soll. Aus dem Cash-Flow dieses Schulstartgeschäfts soll der Fortbetrieb ermöglicht werden. Restrukturierungsmaßnahmen seien ebenfalls nötig.
Neben den knapp 250 Angestellten sind auch gut 450 Gläubiger sowie die sechs Filialen in Bruck, Wiener Neudorf, Klagenfurt, Villach, Seiersberg, Bergheim und der Versandhandel Freistadt betroffen. Die Ursachen der Insolvenz seien laut der Firma unter anderem auch in den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen zu sehen. Flächenhandel war über Monate nicht möglich und so hätten sich die Einkaufsgewohnheiten der Kunden geändert. Der stationäre Handel sei von den geänderten Rahmenbedingungen besonders betroffen. Hinzu kamen Lieferprobleme und Ausfälle saisonaler Waren. Steigende Transportkosten taten ihr übriges, hieß es in der Aussendung des KSV1870.
Angedacht ist ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Sanierungsplanannahme. Im ersten Schritt sollen die Lagerbestände an den sogenannten Cash+Carry-Standorten reduziert werden, hierfür seien Rabatt-Aktionen geplant, hieß es Montagnachmittag in einer Aussendung des Unternehmens. Ein wesentlicher Teil des Sanierungsplans sei weiters die Fortführung des Großhandelsstandortes Freistadt, der zukunftssicher aufgestellt sei und als Konzept weiter ausgebaut werden soll. Für die anderen Standorte sollen im Lauf des Sanierungsverfahrens in den kommenden drei Monaten alle Optionen geprüft werden.