Die von der Regierung verordnete Schließung eines Großteils der Handelsgeschäfte werde pro Woche zu einem Umsatzentgang von rund 1 Mrd. Euro führen, erwartet der Handelsverband. Was das für die über eine halbe Million Beschäftigten im Handel bedeutet, werde vor allem von der Dauer der Schließungen abhängen, sagte Handelsverband-Chef Rainer Will zur APA. Von einer Insolvenzwelle geht er nicht aus.
"Selbstverständlich ist es der gesamten Branche mit ihren 600.000 Beschäftigten ein zentrales Anliegen, möglichst keine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kündigen zu müssen", so Will. Der Lebensmittelhandel sucht derzeit händeringend Mitarbeiter. Beschäftigte aus jenen Branchen, die nun geschlossen haben, könnten bis zum Ende der Corona-Krise in den Supermärkten mitarbeiten. Die Job-Initiative "Händler helfen Händler", die der Handelsverband gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) gestartet hat, soll eine zeitliche Arbeitskräfteüberlassung im Handel ermöglichen.
Abgesehen vom Lebensmittelhandel dürfen auch der Drogeriehandel, Tierfachhandel und Apotheken bzw. Geschäfte, die Medizinprodukte und Sanitärartikel verkaufen, offen bleiben.
Aufgrund des 4 Mrd. Euro schweren Pakets der Regierung geht der Handelsverbands-Chef davon aus, dass die Branche die Krise gut überstehen werde. Auch die Aufstockung der Mittel für Kurzarbeit auf 400 Mio. Euro werde hier helfen.
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