SN.AT / Wirtschaft / Österreich / Wirtschaft

Inflation steigt auf Zehn-Jahres-Hoch: Wird es bald noch teurer?

Die Preise stiegen im September um 3,3 Prozent. Dabei sind etwa im Supermarkt zu erwartende Preiserhöhungen noch gar nicht angekommen.

Symbolbild.

Die Preise steigen weltweit rasant. Auch in Österreich lag die Teuerung im September bei 3,3 Prozent - das ist der höchste Wert seit November 2011. Klarer Preistreiber waren wieder die Treibstoff- und Energiepreise, die vor einem Jahr pandemiebedingt niedrig waren. Die Spritpreise stiegen im Jahresvergleich um 23,6 Prozent, Heizöl wurde 34,1 Prozent teurer, Strom kostete 7,4 Prozent mehr, Gas 11,7 Prozent, so die Statistik Austria.

Wohnung, Wasser und Energie zusammen verteuerte sich um 3,9 Prozent. Weniger stark als die Gesamtinflation stiegen mit 2,5 Prozent dagegen die Kosten für den täglichen Einkauf. Dieser sogenannten Mikrowarenkorb enthält vor allem Lebensmittel. Dafür wurde der wöchentliche Einkauf, in den auch Treibstoffe und Dienstleistungen eingerechnet sind, gleich um 6,8 Prozent teurer.

"Verwunderlich und eigentlich kaum erklärbar ist, dass die Lebensmittelpreise noch nicht stärker gestiegen sind", sagt Wifo-Experte Josef Baumgartner. Während auf dem Weltmarkt die Preise etwa für Getreide oder Ölsaaten um 40 Prozent höher liegen als vor einem Jahr und auch Verpackung oder Transport kräftig teurer geworden sind, stiegen die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke im September in Österreich nur um 0,6 Prozent. Auch in Deutschland seien etwa Milchprodukte im September um 5,6 Prozent teurer geworden, sagt Baumgartner, in Österreich verbilligten sie sich um 2 Prozent. Öle und Fette wurden in Deutschland um 8,4 Prozent teurer, in Österreich nur um 0,6 Prozent. Das könne teils durch die in Deutschland ausgelaufene Mehrwertsteuersenkung erklärt werden, teils auch durch in Österreich generell höhere Preise. "Fakt bleibt aber, dass hier auch in Österreich bald kräftige Preissteigerungen zu erwarten sind", sagt Baumgartner. Auch bei Elektro-Waren oder Spielzeug seien angesichts weltweiter Lieferprobleme steigende Preise zu erwarten. Und Ende Dezember fällt die Mehrwertsteuersenkung für Gastronomie und Hotellerie weg, was wohl auch teils weitergegeben werde.

WIRTSCHAFT-NEWSLETTER

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Wirtschaft-Newsletter der "Salzburger Nachrichten".

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)