In den ersten sechs Monaten lag der Umsatz bei 1,17 Mrd. Euro und damit um 1,8 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2017, als das Unternehmen einen Umsatz von 1,15 Mrd. Euro verzeichnet hatte. Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich wesentlich stärker: Es erhöhte sich um 11,9 Prozent von 102,1 auf 114,3 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 83,7 Mio. Euro - ein Zuwachs von 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresperiode, als 71,9 Mio. Euro zu Buche gestanden waren.
Sowohl für die Karton- als auch für die Packaging-Divison meldete Mayr-Melnhof eine "anhaltend hohe Auslastung". Die Karton-Sparte habe "insbesondere von höheren Durchschnittspreisen" profitiert. In der Packaging-Division habe allerdings ein "starker Anstieg der Inputkosten", vor allem beim Karton, belastet. "Notwendige Preiserhöhungen sind schwer realisierbar", so das Unternehmen. Bei der Vorlage der Erstquartalszahlen im Mai hatte Mayr-Melnhof die Weitergabe der Kosten über höhere Verkaufspreise noch zur "ersten Priorität" erklärt.
Für den Rest des Geschäftsjahres bleibt der Kartonhersteller vorsichtig: Die Behauptung der hohen Ertragskraft des ersten Halbjahres in der zweiten Jahreshälfte fortzusetzen, sei "Ziel und Herausforderung zugleich". Der Fortsetzung des langfristigen Wachstumskurses gelte "anhaltend hohes Augenmerk".
Das Unternehmen sieht indes bessere Möglichkeiten für Übernahmen als im Vorjahr. "Wir klopfen an viele Türen und die Bewertungen, die verlangt werden, sind nicht mehr so stark in Stein gemeißelt wie noch vor einem Jahr", sagte Konzernchef Wilhelm Hörmanseder am Dienstagvormittag nach der Vorlage der Halbjahresergebnisse in einem Conference Call mit Finanzanalysten.
Die aktuelle Währungskrise in der Türkei dürfte Mayr-Melnhof ebenfalls betreffen. Das Unternehmen betreibt in dem Land vier Werke. Vor allem die hohe Inflationsrate ist für Hörmanseder ein Thema. Die offizielle Rate liege bei 14 bis 15 Prozent. Betrache man allerdings die Ausgaben eines türkischen Arbeiters, so käme dieser auf eine deutlich höhere Teuerungsrate im Bereich von 30 bis 40 Prozent. "Wir werden hier Druck von den Gewerkschaften bekommen", sagte der Konzernchef weiter. Diese Lohninflation würden sich dann auf die Fixkosten niederschlagen. Es könne sein, dass die Mitarbeiterzahlen "angepasst" werden müssen.