Eine Pleitewelle sieht er zwar nicht, aber ein kontinuierliches Ansteigen der Insolvenzen. Auswirkungen auf die Banken befürchtet er aber nicht. "Die Banken in Österreich sind sicher", betont Schaller.
Bei der derzeit leicht zweistellig hohen Inflation rechnet er mit einer zarten Entspannung: "Wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren weiterhin eine Inflation im höheren einstelligen Bereich sehen. Aber sie wird langsam sinken. Die Zinserhöhungen werden wirken und die Konsumnachfrage wird zurückgehen."
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert er. "Die EZB scheint mir hoch nervös. Sie hat jedenfalls viel zu spät reagiert", so Schaller. Eine weitere Erhöhung der Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte kann er sich vorstellen. "Und dann wird es wohl noch weitere Erhöhungen im ersten Quartal geben."
Zur aktuellen Situation seines Geldinstitutes hielt Schaller fest: "Es ist abzusehen, dass das Gesamtjahresergebnis deutlich besser als das Halbjahr sein wird." Zu den Filialschließungen rechnete er vor: "Zu Beginn des Jahres waren es 392, jetzt sind es 366 Filialen."