Über die Schweizer Sempione Fashion AG, die Mutter des heimischen Modehändlers Charles-Vögele/OVS, wurde gestern, Donnerstag, der Konkurs eröffnet. Damit sind nun auch formal die Bemühungen um eine Rettung des Unternehmens gescheitert. Auch die Österreich-Tochter hat am Dienstag Insolvenz angemeldet, laut Masseverwalter soll es mehrere Interessenten für das Unternehmen geben.

Die Schweizer Mutter befand sich bereits seit Ende März in Nachlassstundung. Das Unternehmen hatte den dortigen rund 1.200 OVS-Angestellten in der Schweiz schon Ende Juni gekündigt.
Die aus Italien kommende Sempione Fashion hatte die marode Modekette Charles Vögele im Dezember 2016 übernommen und wollte sie neu ausrichten - das Konzept der Nachfolgermarke OVS kam bei den Kunden aber nicht gut an. In Österreich sind von der Insolvenz rund 700 Mitarbeiter betroffen.
Kunden der Erste Bank und Sparkassen, die als Mitarbeiter von der Insolvenz der österreichischen Modekette Charles Vögele betroffen sind, erhalten nun zinsenfreie Überziehungsrahmen in der Höhe von bis zu drei Monatsgehältern, teilte ein Sprecher des Instituts heute mit. Bisher hatten auch die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und die Bank Austria ihre Unterstützung zugesichert.
Wie gestern berichtet, sollten sich die betroffenen Kunden bei den jeweiligen Kundenberatern der Institute melden. Dort werde man nach individuellen Lösungen suchen, teilten Sprecher von Raiffeisen und Bank Austria gestern mit.
Die rund 700 betroffenen Mitarbeiter warten derzeit noch auf ihre Gehälter und Urlaubsgelder. Das Geld sollen sie vom Insolvenzentgeltfonds erhalten. Wann dies geschieht, ist derzeit noch unklar. Bereits bei der Insolvenz von Dayli oder Zielpunkt hatten große österreichische Banken zugesichert, den von der Pleite betroffenen Mitarbeitern keine Zinsen für Kontoüberziehungen zu verrechnen, bis die Gehälter bezahlt sind.
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