Das heurige Jahr werde der Konzern mit einem Wachstum von 10 Prozent abschließen, das sei das größte Plus seit 2015. Damit liege der Umsatz heuer bei rund 1,9 Mrd. Euro, bestätigte Nasard, ohne eine genaue Zahl zu nennen. "Wenn wir uns den Gewinn anschauen, sind wir noch nicht dort, wo wir hin müssen, das ist kein Geheimnis", sagte der CEO. Das operative Ergebnis (EBIT) habe im Jahresvergleich aber um 70 Prozent zugelegt. Der Turnaround im Bezug auf die Profitabilität soll "in den nächsten 18 Monaten" gelingen, Gewinne will der Konzern wieder ab 2023 abwerfen.
Der bisher größte Markt für Swarovski, China, sei im Jahresvergleich um 28 Prozent geschrumpft und damit durch den US-Markt vom Platz 1 verdrängt worden. Ohne den chinesischen Markt liege das Konzern-Wachstum heuer "weit im oberen zweistelligen Bereich", so der Vorstand. Der US-Markt mache rund 20 Prozent des Gesamtgeschäftes aus, China bleibe weiterhin an zweiter Stelle. Der österreichische Markt sei im Jahresvergleich um 23 Prozent gewachsen. Der Markt hierzulande sei zwar klein aber heuer einer der wachstumsstärksten, "wir kommen in unserem Heimatmarkt gut an, das macht uns große Freude", sagte Nasard.
"Wir müssen zukünftig verstärkt über Wettbewerbsfähigkeit nachdenken, dafür haben wir noch etwas Arbeit vor uns", sagte Nasard. Der Vorstand will das Geschäft weiter in Richtung Luxus ausrichten. "Luxus kann in verschiedene Richtungen interpretiert werden", bei Swarovski bedeute Luxus Tradition, Kreativität, handwerkliches Können, Qualität und ein gewisses Maß an "Seltenheit".
Für den Erfolg des Unternehmens sei eine wettbewerbsfähige Strategie notwendig und eine Unternehmenskultur, die die Umsetzung dieser Strategie unterstützt. Nasard ist der erste Chef, der nicht aus der Swarovski-Gründerfamilie kommt. Diese Professionalisierung der Unternehmensführung sei im Interesse aller Beteiligten, so Nasard. Swarovski war in den vergangenen Jahren wegen eines Stellenabbaus am Stammsitz in Wattens und wegen familieninternen Streitigkeiten immer wieder in die Schlagzeilen geraten.
Derzeit beschäftigt Swarovski weltweit rund 18.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Wattens sind es rund 3.000. Es gebe momentan keine konkreten Pläne den Personalstand zu verringern, ausgeschlossen sei es aber nicht, so Nasard. Das Ziel sei eine "Transformation" des Konzerns. Diese betreffe Wattens im gleichen Ausmaß wie andere Unternehmensteile weltweit.