SN.AT / Wirtschaft / Österreich / Wirtschaft

Taxi- und Mietwagen-Gesetz soll einheitliche Tarife bringen

Das neue Gesetz, welches das Taxi- und Mietwagengewerbe zu einem Einheitsgewerbe zusammenfassen soll, ist laut Vertretern der Wirtschaftskammer fertig, berichtete das "Ö1 Morgenjournal" am Donnerstag. Es soll einheitliche Tarife und verpflichtende Taxischeine für alle in der Branche Tätigen bringen und so den Druck auf den US-Fahrdienstvermittler Uber erhöhen.

Das Gesetz soll den Druck auf Uber erhöhen
Das Gesetz soll den Druck auf Uber erhöhen

Uber ist seit 2014 in Wien tätig und nutzt derzeit eine Grauzone im österreichischen Mietwagengesetz. Damit können die Tarife individuell festgelegt werden und die Fahrer benötigen keinen Taxischein. Dies dürfte bald nicht mehr möglich sein, denn laut der Wirtschaftskammer werde das Gesetz auch Uber-Fahrer künftig dazu verpflichten, einen Taxischein zu machen, heißt es im Ö1 Journal. Für die Prüfung gebe es eine einjährige Übergangsfrist. Zudem soll es einen einheitlichen Tarif für alle geben.

Für die bereits an fixe Tarife gebundenen Taxler wäre das Gesetz ein Gewinn. Sie befinden sich diesbezüglich bereits seit längerem in einem Rechtsstreit mit Uber. Nach mehreren Klagen der Wiener Taxi-Funkzentrale 40100 wurden auch bereits Geldstrafen in Höhe von 680.000 Euro gegen Uber verhängt.

Eine Bestätigung, dass der Gesetzesentwurf schon fertig sei, gab es aus dem Verkehrsministerium am Donnerstag nicht. Der Entwurf sei schon recht weit, aber noch nicht in Begutachtung, hieß es auf APA-Anfrage. Nach dem aktuellen Fahrplan soll das Gesetz im Juni dieses Jahres ins Parlament kommen, sagte der Sprecher des Verkehrsministeriums Volker Höferl zur APA.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zeigte sich zuversichtlich zum Verhandlungstand des Gesetzes. "Der ausverhandelte Kompromiss bedeutet eine wesentliche Verbesserung für die Kunden und die Schaffung eines modernen digitalen Mobilitätsangebots für die Menschen in Österreich", so Hofer.

Von den Verkehrssprechern der Regierungsparteien wurde das geplante Gesetz jedoch unterstützt. "Wir wollen mit dem Einheitsgewerbe klare und faire Regeln für alle Marktteilnehmer definieren", sagte der Verkehrssprecher der ÖVP, Andreas Ottenschläger am Donnerstag. Im Vordergrund stehe eine gute und nachhaltige Lösung im Streit zwischen den bestehenden Dienstleistern, sind sich Ottenschläger und sein FPÖ-Pendant Christian Hafenecker einig.

Die NEOS übten scharfe Kritik an den kolportierten Plänen. "Ich bin entsetzt über diesen Vorgang", sagte Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn bei einer Pressekonferenz mit dem Wiener Klubchef Christoph Wiederkehr. Während Deutschland über eine Liberalisierung in diesem Bereich nachdenke, wolle Österreich über Umwege jegliche Konkurrenz für das Taxigewerbe verbieten, kritisierte Schellhorn. "Das ist Planwirtschaft." Die Pläne gingen zulasten der Konsumenten. "Wettbewerb ist wichtig, denn er führt zu einer guten Leistung und einem guten Preis", betonte auch Wiederkehr. "Es darf keinen Fixpreis geben, denn das würde den Wettbewerb töten", zeigte er sich überzeugt.

WIRTSCHAFT-NEWSLETTER

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Wirtschaft-Newsletter der "Salzburger Nachrichten".

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)