Ab 30. März sperrt das Motorradwerk in Mattighofen zwei Wochen zu.

KTM-Boss Stefan Pierer hat am Donnerstag coronavirusbedingt eine Vollbremsung hingelegt. Ab 30. März werden die 3600 Mitarbeiter bei KTM in Mattighofen für zwei Wochen in Betriebsurlaub geschickt. "In dem Corona-Wahnsinn muss man agieren anstatt zu reagieren, wir tun das mit Hausverstand", sagt Pierer. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung würden immer schärfer, "die werden ohnehin dazu führen, dass die halben Mitarbeiter zu Hause bleiben". Im Betriebsurlaub könnten Eltern, die auf ihre Kinder schauen müssen, das jetzt tun. "Wir haben voll produziert, jeder kann jetzt Urlaub abbauen." Warum man Ende März damit startet, hängt mit der derzeit noch intakten Lieferkette aus Italien zusammen. Man werde in den nächsten zweieinhalb Wochen so viele Teile einlagern wie möglich, sagt Pierer. Damit und mit dem zweiwöchigen Betriebsurlaub bis nach Ostern - "ohnehin eine klassische Urlaubszeit" - werde man die nächsten zwei Monate durchtauchen. "Wenn man sich China anschaut, wo die Lieferkette wieder läuft, dauert der Zirkus acht Woche lang", sagt der KTM-Boss. Er ist überzeugt: "Wir werden nicht das einzige Unternehmen bleiben, das Betriebsurlaub macht." Zum Angebot der Regierung, dass für betreuungspflichtige Eltern im Sonderurlaub die Lohnkosten zu einem Drittel übernommen werden, sagt er: "Das braucht keiner. Du musst dir selbst helfen." Dazu zählt für ihn auch Motorradfahren. "Der beste Schutz ist der Motorradhelm und eine Ausfahrt ins Grüne."
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