Das ist das höchste Niveau seit Ende 2021. Ökonomen hatten lediglich mit 245.000 gerechnet, nach 242.000 in der vorangegangenen Woche. "Die Auswirkungen des Zinserhöhungszyklus 2022 und 2023 in den USA könnten sich endlich auf den bisher überraschend angespannten Arbeitsmarkt auswirken und auch die Pläne der Fed bestärken, weitere Zinserhöhungen auszusetzen", meint Experte Ryan Brandham von Validus Risk Management.
Die jüngsten US-Erstanträge liegen nicht mehr weit unter der kritischen Marke von 270.000. Diese gilt als Kipppunkt, der eine Verschlechterung des Arbeitsmarkts signalisiert. Zuletzt hatte sich der Stellenaufbau am Jobmarkt zwar robust gezeigt: Im April kamen 253.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Allerdings fiel der Stellenaufbau im März nicht so kräftig aus wie ursprünglich gemeldet - die Zahl wurde vom Ministerium auf 165.000 von 236.000 nach unten revidiert.
Die Entwicklung am Arbeitsmarkt entscheidet neben der Inflation mit darüber, wie die US-Notenbank Federal Reserve geldpolitisch agiert. Sie hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben. Womöglich steuert sie nun auf eine Zinspause zu, zumal sich der Inflationsdruck zuletzt überraschend etwas verringert hat.
Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im April um 4,9 Prozent nach 5,0 Prozent im März. Viele Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Womöglich nimmt der Druck in der Inflationspipeline weiter ab: Produzenten von Nahrungsmitteln, Energie und anderen Waren hoben ihre Preise im April nicht mehr so stark an.
Die Erzeugerpreise legten nur noch um durchschnittlich 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg von 2,4 Prozent erwartet, nachdem diese Teuerungsrate im März noch bei 2,7 Prozent gelegen war. Die Preise gelten ab Fabriktor - also noch bevor die Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Sie gelten daher als frühes Signal für die Entwicklung der Verbraucherpreise.