Über die Dreamliner-Bestellung war bereits spekuliert worden. Die Boeing-Aktien legten im vorbörslichen US-Handel dennoch um rund zwei Prozent zu.
Der Auftrag dürfte Boeings Pläne untermauern, die 787-Produktion hochzufahren. Von Mai 2021 bis August 2022 durfte der Hersteller den Typ wegen Produktionsmängeln nicht ausliefern. Boeing muss bei vielen Maschinen nacharbeiten. Ohnehin hatte der Einbruch des Langstreckengeschäfts in der Corona-Krise den Bedarf an entsprechenden Flugzeugen ausgebremst.
Laut Preisliste haben die 200 nun fest bestellten Mittel- und Langstreckenjets je nach Variante einen Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Dollar (37,87 Mrd. Euro). Allerdings sind große Rabatte die Regel. Nach einer Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg dürften die Maschinen auf einen Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar kommen.
Bei der Bestellung der größten und kleinsten Variante des Mittelstreckenjets 737 Max gehen Fluggesellschaften ein Risiko ein. Denn die Zulassung der Versionen Max 7 und Max 10 zieht sich hin - und eine wichtige Frist droht abzulaufen.
Allerdings gab es zuletzt positive Signale: Nach einem Plan einer demokratischen Senatorin könnte der Hersteller um den Einbau eines modernen Cockpit-Alarmsystems herumkommen, wie es ab dem kommenden Jahr für neue Flugzeugtypen eigentlich vorgeschrieben ist, wie Bloomberg berichtet hatte. Im Gegenzug müsste Boeing den beiden neuesten Max-Varianten einen zusätzlichen Sensor verpassen.
United will mit den neuen Maschinen unterdessen die Flotte erneuern und das Wachstum absichern. So kommen Airbus und Boeing seit einiger Zeit mit der Produktion bestimmter Modelle kaum hinterher. Lieferengpässe bei wichtigen Teilen plagen die Unternehmen. Gleichzeitig hat sich die Reisenachfrage nach der Pandemie überraschend schnell und stark erholt, vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke.