Am Dienstag hatte Brüssel weitere Angaben zu den geplanten Zusatzzöllen gemacht, was in China auf große Kritik stieß. Die EU-Kommission hatte in den Monaten zuvor im Hinblick auf unfaire Subventionen für E-Autos aus China ermittelt, die nach Ansicht der EU-Behörden den Markt in Europa verzerrten.
Nach offiziellen Daten Brüssels exportierte die EU im vergangenen Jahr Milchprodukte im Wert von 1,7 Mrd. Euro nach China. 2022 erreichten die Ausfuhren in dieser Kategorie noch einen Wert von etwas weniger als 2,1 Mrd. Euro. In Chinas Supermärkten ist zum Beispiel importierte Milch aus Deutschland oft zu finden, die in Fernost auch einen guten Ruf genießt.
Es ist nicht die erste Untersuchung Chinas gegen europäische Produkte. Im Jänner hatte das Handelsministerium eine Ermittlung gegen Branntwein (Brandy) aus der EU angekündigt. Betroffen davon waren hauptsächlich Hersteller aus Frankreich. Im Juli machte die Behörde bekannt, gegen aus der EU importiertes Schweinefleisch und Nebenprodukte davon zu ermitteln.
Im Hinblick auf die EU-Zusatzzölle gegen chinesische E-Autos spricht Peking von Protektionismus. Brüssel ignoriere Fakten, missachte Regeln der Welthandelsorganisation und werde nur sich und anderen schaden, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Die EU solle ihre falschen Praktiken korrigieren und aufhören, Handels- und Wirtschaftsfragen zu politisieren.
