SN.AT / Wirtschaft / Welt / Wirtschaft

IBM: Coronakrise brachte Stillstand ins Software-Geschäft

Die Corona-Krise verheißt schwere Zeiten für die IT-Branche. Das Computer-Urgestein IBM musste im ersten Quartal deutliche Geschäftseinbußen hinnehmen und angesichts der Corona-Krise wurde die Jahresprognose gestrichen. In den drei Monaten bis Ende März sanken die Erlöse verglichen mit 2019 um 3,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar (16,2 Mrd. Euro), wie IBM am Montag mitteilte.

Software-Transaktionen kamen nahezu über Nacht zum Erliegen
Software-Transaktionen kamen nahezu über Nacht zum Erliegen

"Im März kamen unsere Software-Transaktionen nahezu über Nacht zum Erliegen", sagte der Finanzchef des US-Computer-Riesen IBM, James Kavanaugh, am Montag (Ortszeit) in Armonk. Das liege daran, dass für die IBM-Kunden zunächst einmal die dringlichsten Probleme in der Krise in den Vordergrund gerückt seien.

IBM macht sich zugleich Hoffnungen, auf längere Sicht profitieren zu können, wenn Firmen als Folge stärker auf Cloud-Dienste und künstliche Intelligenz setzen. Das Computer-Urgestein präsentierte als erster Technologie-Konzern seine Zahlen für das erste Quartal. Die Ergebnisse spiegeln nur teilweise die aktuelle Lage wider, weil das Geschäft in den ersten Wochen noch nicht vom Coronavirus beeinträchtigt wurde. Dennoch meldete IBM deutliche Geschäftseinbußen und hob die Jahresprognose auf.

In den drei Monaten bis Ende März sanken die Erlöse im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar (16,2 Mrd. Euro). Der Gewinn fiel um gut ein Viertel auf 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro). Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent fallen.

IBM schwächelt schon lange im traditionellen Hardware-Kerngeschäft mit Servern und Großrechnern, verbucht aber immerhin starkes Wachstum in der Cloud-Sparte mit IT-Diensten im Internet. Deren bisheriger Leiter Arvind Krishna hatte jüngst den Chefposten von Ginni Rometty übernommen. Sie hatte in ihrer Amtszeit seit 2012 versucht, IBM durch einen tief greifenden Konzernwandel hin zu neuen Geschäftsfeldern wie Cloud-Dienste, Datenanalyse und künstliche Intelligenz neu aufzustellen. Der Erfolg hielt sich bisher jedoch in Grenzen, Quartale mit Geschäftszuwächsen sind schon seit Jahren selten.

Krishna versuchte nun, die Anleger zu beruhigen. IBM habe langfristige Verträge mit großen Kunden, daher seien stabile Einnahmen weiterhin sicher, betonte er. Zugleich habe die Krise den Unternehmen gezeigt, dass sie ihr Geschäft entschlossener modernisieren müssten - und hier wolle IBM mit Expertise bei künstlicher Intelligenz bereitstehen

WIRTSCHAFT-NEWSLETTER

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Wirtschaft-Newsletter der "Salzburger Nachrichten".

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)