Damals wuchs die Wirtschaft auf dem Kontinent um 4,7 beziehungsweise 1,3 Prozent. "Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Region werden schwerwiegend, flächendeckend und beispiellos sein", sagte IWF-Regionalchef Changyong Rhee. "Die asiatischen Länder müssen alle politischen Instrumente aus ihrer Trickkiste ziehen."
Für 2021 rechnet der Fonds dann wieder mit einem kräftigen Wachstum von 7,6 Prozent - vorausgesetzt, die Ausbreitung des Virus kann wirkungsvoll eingedämmt werden. Die Aussichten blieben "höchst unsicher".
Chinas Wirtschaft werde in diesem Jahr aufgrund schwacher Exporte und der ebenfalls unter dem Virus leidenden Binnenkonjunktur nur noch um 1,2 Prozent wachsen, sagt der IWF voraus. Die Prognose lag im Jänner noch bei sechs Prozent. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt könne voraussichtlich noch in diesem Jahr mit einer Konjunkturbelebung rechnen. 2021 dürfte das Wachstum dann wegen Nachholeffekten auf 9,2 Prozent anziehen. "Die chinesischen Entscheidungsträger haben sehr stark auf den Ausbruch der Krise reagiert", sagte Rhee. "Wenn sich die Situation verschlimmert, haben sie mehr Spielraum, um fiskal- und geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen." Ob das nötig werde, hänge von Fortschritten bei der Eindämmung der Epidemie ab.
Besonders schwach dürfte das zurückliegende erste Quartal für die chinesische Wirtschaft ausgefallen sein, in dem die Epidemie sich von der Provinz Hubei aus im ganzen Land und später in der ganzen Welt ausbreitete. Von Jänner bis März dürfte die Wirtschaftsleistung um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen sein, erwarten von Reuters befragte Ökonomen. Es wäre das erste Minus seit mindestens 1992. Pessimisten unter den Analysten halten sogar einen Einbruch von fast 30 Prozent für möglich. Das Statistikamt veröffentlicht das Quartalsergebnis an diesem Freitag.