Ich war 44 Jahre lang Kassenzahnarzt, vier Jahre lang Wahlarzt und über zwanzig Jahre lang standespolitisch an vorderster Front tätig. Es ist eigentlich unerträglich, wie die ÖGK und Obmann Andreas Huss, als Vertragspartner, stets alle Vorschläge von Ärzten beziehungsweise Zahnärzteseiten als reine Einkommensinteressen herabwürdigen und diffamieren. Österreich hat in der Zahnheilkunde in vielen Bereichen die niedrigsten Kassentarife, die sehr oft nicht einmal kostendeckend sind. Diese müssen mit dem Privattarif querfinanziert werden, um der Bevölkerung moderne Praxen mit besten Materialien, wie es in Österreich üblich ist, anbieten zu können. Praxen müssen aber kostendeckend arbeiten. Übrigens: Ein Material, das doppelt so lange hält, verursacht bei doppeltem Preis die gleichen Kosten. Ein Material zu verwenden, das nur von einem Hersteller produziert wird und über das es nicht ausreichend wissenschaftliche Langzeituntersuchungen gibt, ist fahrlässig. Die Haftung und der Unmut der Patienten bei eventuell fehlerhaftem Material trifft den Behandler. Die ÖGK lernt offensichtlich nichts aus dem Niedergang des Kassensystems. Diesen kann man nur gemeinsam mit dem Vertragspartner stoppen. Nicht mit Herabwürdigungen.