Leserbrief

Artificial Intelligence

Zum Artikel vom 20. Jänner von Martin Behr: Zunächst vielen Dank an die SN für die Information zu dieser aktuellen Errungenschaft der Anwendung von Artificial Intelligence. Was mich allerdings stört, ist die Art der Aufmachung. Denn es ist sicher nicht die 10. Sinfonie von Beethoven, sondern eine von vielen Möglichkeiten, um aus den bestehenden Skizzen die Sinfonie zu vollenden. Und von Beethoven sind eben nur die Skizzen und das Produkt könnte auch anders aussehen - wenn man zum Beispiel andere Personen, die mit der Technik vertraut sind, fertig stellen lässt. Die Unklarheit über Urheberrechte bringt dies klar zum Ausdruck. Entwürdigt man mit einer derartigen irreführenden und plakativen Aufmachung nicht den letztlich geheimnisvollen Schöpfungsprozess? Beethoven, ebenso wie viele andere Komponisten, haben in der Regel sehr hart und kritisch mit ihren eigenen Eingebungen gerungen, bevor sie ein Werk als vollendet betrachtet haben. Es wäre wesentlich angemessener und zutreffender, dieses neue Opus zum Beispiel als Sinfonie von Hannes Schalle und seinem Team - auf Grundlage der von Beethoven hinterlassenen Skizzen zu seiner 10. Sinfonie, zu bezeichnen. Fraglich ist natürlich auch, ob Beethoven seine Einwilligung in die Verwendung seiner Skizzen gegeben hätte.

Dr. Klaus Radunsky, 1010 Wien

Aufgerufen am 18.09.2025 um 09:16 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/artificial-intelligence-132984010

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