800.000.000.000 Euro - in Worten achthundert Milliarden Euro - hat das Finanzvermögen der Österreicher 2020 laut Angaben der Boston Consulting Group betragen (siehe ORF Aktuell vom 18. 06. 2020). Dies hat sich seither sicher nicht verringert. Die 320 reichsten Österreicher verfügten davon über ein Drittel oder etwa 266 Milliarden. Und zwar ohne Immobilien und Wertsachen wie zum Beispiel Gold. Die Regierung hat über 50 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um allein die Folgen der Coronakrise für alle Mitbürger und die Wirtschaft vom Einpersonenunternehmen bis zum Konzern abzufedern. Eine "Koste-es-was-es-wolle-Politik" sowie unsinnige Geldgeschenke Marke Klimabonus haben uns in eine Lage gebracht, die das Budgetdefizit explodieren ließ. Wir alle werden nun einen Beitrag zur Sanierung leisten müssen. Aber jene zu belasten, die ohnehin Sorgen haben, wäre alles andere als sozial. Selbst die ÖVP und die Neos, die ja strikt gegen eine Vermögensbesteuerung sind, sollten umdenken, wollen sie auch zukünftig gewählt werden. Ein vernünftiger Beitrag von großen Vermögen muss also schon aus sozialen Gründen überlegt werden. Wenn man nur die 320 reichsten Österreicher, die sich um ihre Existenz keine Sorge machen müssen, bittet, einen Beitrag von beispielsweise maximal ein bis drei Prozent zu leisten, wären das schon 2,6 bis 7,8 Milliarden Euro. Man könnte einen derartigen Beitrag auch über fünf bis zehn Jahre verteilt einheben. Generell sollte man aber über eine moderat gestaffelte Vermögensbesteuerung ab einem Finanzvermögen von mehr als zum Beispiel zehn Millionen Euro nachdenken. Eine bescheidene Erbschaftssteuer ab Erbschaften über zum Beispiel ein bis zwei Millionen Euro darf kein Tabu sein. Was mich noch wundert, ist, dass man nicht an eine Finanztransaktionssteuer denkt. Es ist also die Politik dringend gefordert, sozial verträglich jene moderat mehr zu belasten, die es sich leisten können.