Zu "Händlerin plakatiert Benimmregeln für Gäste" (SN-Lokalteil vom 25. 7.):
Ich habe großes Verständnis für die Aktion von Frau Tanja Eibl! Mir hat sich ein Satz meiner Mutter, den ich schon in früher Kindheit von ihr gelernt habe, für mein ganzes Leben eingeprägt: "Grüßen ist Höflichkeit, Danken ist Schuldigkeit."
Auch wenn die Etikette laut Niki Seifert sagt: "Der Kunde ist König", ist für mich persönlich ein Gruß meinerseits als Ankommender in einem Lokal oder einem Geschäft (nicht selten auch vor dem Personal) selbstverständlich.
Als ein viele Jahrzehnte in der Beherbergung und Gastronomie Tätiger musste ich die Erfahrung machen, dass bei manchen Gästen der Gruß als erstes Zeichen von "Ich habe dich gesehen und ich will etwas von dir" seltener wird. Natürlich habe ich jeden Gast freundlich mit einem "Grüß Gott", "Guten Tag" oder "Hello" begrüßt. Wenn dann manchmal nach dem dritten (meist schon lauter ausgesprochenen) Gruß höchstens ein verständnisloser Blick die Resonanz war, habe ich innerlich gekocht, mich aber trotzdem bemüht, freundlich zu bleiben.
Daher finde ich die Aktion von Frau Eibl, dem Kunden schon eingangs offen zu sagen, was von ihm erwartet wird, bewundernswert! Vielleicht hilft es, den unfreundlichen Teil unserer Gesellschaft wieder zu ein wenig Höflichkeit und Freundlichkeit zu erziehen. Möglicherweise wurde in deren Kindheit etwas versäumt.