Die Direktwahl hat ja mit den Kompetenzen des/der Bundespräsident/-in zu tun, oder? Ich möchte weiterhin neben den gewählten Parteien den Bundespräsidenten als übergeordnete tagespolitisch unabhängige Person direkt wählen dürfen. Die derzeitige Dauer der Amtszeit macht für mich Sinn, nämlich länger als eine reguläre Legislativperiode, aber nicht zu lange gemäß dem demokratischen Grundsatz, dass sich Vertreter/-innen der Bürger/-innen in überschaubarem Intervall in ihrer Funktion und Macht bestätigen lassen oder abtreten müssen. So ganz pragmatisch aus der Vergangenheit und lediglich aus dem jeweiligen Wahlgeschehen abzuleiten, längere Amtszeiten seien für die Zukunft zweckmäßiger, erscheint mir demokratiepolitisch sehr kurzsichtig. Den monetären Aufwand einer Wahl muss sich ein demokratischer Staat immer leisten, Wahlen einzusparen erscheint mir ein problematischer Weg, eine liberale Demokratie zu stützen. Was mir nicht gefällt, ist die Bezeichnung "Spaßkandidat". Eine sehr lockerer und abwertender Begriff im Zusammenhang mit Personen, die ein verfassungsmäßig festgelegtes Recht beanspruchen. Ich denke ganz allgemein, Würdelosigkeit sprengt irgendwann die Demokratie von Innen.