Leserbrief

Der Busverkehr in der Stadt Salzburg stagniert

Im SN-Lokalteil vom 6. 10. 2023 wird eine Untersuchung des Instituts Herry Consult von Hubert Tomschy, Verkehrsanalyst, vorgestellt. Tomschy beurteilt darin den Busverkehr im Untersuchungszeitraum euphemistisch als eingeschränkt, was wohl unter Berücksichtigung einer Intervallverlängerung auf vielen städtischen Linien von zehn auf 15 Minuten - immerhin 50%! - infolge eines krassen Managementversagens eher eine Beschönigung eines unhaltbaren Zustands in einer Landeshauptstadt ist.

Wenn 2012 mit öffentlichen Verkehrsmitteln 14,6% der Wege zurückgelegt wurden und 2022 dieser Anteil auf 16% gestiegen ist und dies lt. Tomschy auf die S-Bahn zurückzuführen ist, während der Obus mit 12% in diesen zehn Jahren gleich blieb, ist das auch eine Zahl, die die Problematik der Managerleistung der Salzburg AG offenlegt. Wo da eine Wende im städtischen Verkehr zu sehen ist, bleibt dem Verkehrsreferenten von LHStv. Schnöll vorbehalten.

Zu verantworten hat diese Situation im städtischen Verkehr der ehemalige Generaldirektor der Salzburg AG, Dr. L. Schitter, der dem bis dahin zuständigen Vorstand die Agenden entzog und dann dafür verantwortlich war. Und jetzt wird er von der OÖ. Energie AG, deren Vorstand er geworden ist, in den Aufsichtsrat der Salzburg AG entsandt, um jene Missstände im städtischen Verkehr zu untersuchen, für die er verantwortlich war. Also Richter in eigener Person! (Das wurde schon von Kleist in "Der zerbrochene Krug" thematisiert. Das Ende hier?)

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Salzburg AG, LH Dr. Haslauer, sieht darin kein Problem, weil eine Vereinbarung über Abkühlzeiten erst nach der Entsendung von Dr. Schitter als Aufsichtsrat in die Salzburg AG rechtswirksam geworden ist. Warum das so lange gedauert hat, weiß nur LH Dr. Haslauer.

Walter Mitterbauer, 5023 Salzburg

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