Leserbrief

Der S-Link ist alternativlos

Während meiner Urlaube in meiner Heimatstadt Salzburg bin ich ausschließlich mit den Öffis unterwegs. Warum auch nicht, man kommt damit überall hin. Zeit muss man halt mitbringen, denn der Stau in der schönsten Stadt der Welt ist mittlerweile unerträglich. Der Obus fährt wieder alle zehn Minuten, das ist wunderbar.

Im Mobilitätskonzept zur Lösung der Verkehrsmisere sind weitere Taktverdichtungen vorgesehen. Alle 7,5 Minuten ein Obus, das klingt ganz schön und lässt die Herzen der Öffi-Nutzer höher schlagen, doch die Planer werden damit lediglich die Straßen weiter verstopfen. Die Haltestellen können nicht noch mehr Fahrzeuge durchschleusen, die Staatsbrücke und der gesamte Zentrumsbereich sind jetzt schon am Limit. Am Hauptbahnhof gibt es Obus-Staus, die Fahrgäste können nicht umsteigen und müssen erst recht wieder warten.

Mit der unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn könnte sich vieles zum Positiven verändern, wenn ein Großteil der Pendler die Möglichkeit zum Umsteigen bekommt und diese auch nutzt. Ich hoffe sehr, dass die stimmberechtigte Bevölkerung am 10. November mit "Ja" stimmt. Ich würde es, doch als Auslandssalzburger darf ich nur zuschauen und in den nächsten Jahrzehnten womöglich mit den negativen Konsequenzen leben, falls die Zukunftsgegner die Mehrheit bekommen sollten. Dann werde ich weiter mit dem Obus im Stau stehen und der Verkehrsverbund wird die Straßen mit Regionalbussen verstopfen, um die Massen an Fahrgästen durch die Stadt zu karren. Für mich ist der S-Link mittlerweile alternativlos geworden.


Dipl.-Kfm. Sebastian Krackowizer, D-82447 Spatzenhausen

Aufgerufen am 30.09.2025 um 11:33 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/der-s-link-166806736

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