Leserbrief

Der S-Link wird für die Zukunft der jungen Generation gebaut

Ich arbeitete von 1970 bis 1973 in München und erlebte zuerst noch den Bau und dann die Inbetriebnahme des neuen U- und S-Bahn-Netzes mit seiner unterirdischen Stammstrecke im Stadtzentrum und den zahlreichen von ihr abzweigenden Seitenästen, die den Großraum von München erschlossen. Man hatte damals nicht nur die Verlagerung des Berufsverkehrs von der Straße auf die Schiene geplant, sondern auch bewusst leere Räume erschlossen, um an neuen Haltestellen die Voraussetzungen für neue Siedlungen zu schaffen. Natürlich mussten dort neue Bauflächen gewidmet werden, und so weiter, was kolossale Entwicklungsmöglichkeiten für dir Stadt bot. Ich lebte dann in so einem neuen Vorort.

Natürlich: Wenn man in Salzburg nur den Abschnitt bis zum Mirabellplatz bauen wollte, wäre das rausgeschmissenes Geld. Aber die junge Generation sollte erkennen, dass mit dem geplanten und hoffentlich bald in Angriff genommen Bau des großen Schienensystems für ihre Zukunft in der Stadt und dem Umraum gebaut wird.

Ich habe noch einen zweiten Gesichtspunkt.

Im Hinblick auf die zur Zeit sichtbar werdende Krise der europäischen Autoindustrie, die als ein Vorbote für eine einsetzende Deindustriealisierung Europas gewertet werden sollte, sehe ich Zeiten auf uns zukommen, in denen sich nicht mehr jeder ein eigenes Auto wird leisten können, um zur Arbeit zu fahren. Wie froh wird man dann sein, wenn man in der Nähe eine S-Bahn-Station hat, von der aus man rasch nicht nur das Stadtzentrum, sondern auch andere Gebiete des Großraums Salzburg rasch erreichen kann.

Eigentlich sollte es die Aufgabe unserer Stadt- und Gemeindeväter und der Landespolitiker sein, bei ihren Entscheidungen auch an diese Zukunft unserer Kinder und Enkel zu denken.


Dr. Eckart Hitsch, 5020 Salzburg

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