Zum Artikel "Land spart bei Pflegeheimen sechs Millionen Euro" (SN vom 4. 11. 2025): Es ist gesetzlich klar geregelt, dass das Land für die Pflege und Betreuung älterer Menschen sowie von Menschen mit Behinderungen zuständig ist. Seit Jahrzehnten werden diese Aufgaben an Gemeinden oder private Träger ausgelagert - ein Modell, das nur funktioniert, wenn das Land seine Verantwortung auch ernst nimmt.
Nach den bereits erfolgten Gehaltskürzungen für Mitarbeiter/-innen in Pflege und Betreuung ist diese weitere Kürzung nun der zweite Schlag ins Gesicht - sowohl für die Menschen, die tagtäglich in diesen Bereichen arbeiten, als auch für jene, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die Einrichtungen müssen sparen, können weniger Personal beschäftigen und letztlich auch weniger Menschen aufnehmen.
Was soll das für ein Weg sein, auf den wir uns hier begeben? Wenn Pflege und Betreuung immer weiter an den Rand gedrängt werden, trifft das nicht nur die Schwächsten, sondern die ganze Gesellschaft. Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen, Eltern mit behinderten Kindern, ältere Menschen - sie alle geraten zunehmend unter Druck.
Pflege darf kein Kostenfaktor sein, über den man nach Belieben streicht. Sie ist eine Grundaufgabe des Staates - ein Ausdruck unserer Menschlichkeit und Solidarität. Es ist höchste Zeit, dass das Land seine Verantwortung wieder ernst nimmt und jene unterstützt, die Tag für Tag für andere da sind.