Wer eine Parlamentsdebatte und die täglichen Berichte über die "Bemühungen und Leistungen" der heimischen Parteien verfolgt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass - allerdings oft nur vordergründig - mit allen Mitteln für das Wohl der Menschen und Wähler gestritten wird. Immer wieder hochrote Köpfe, Schreiduelle, echauffierte Parlamentarier und Regierungsmitglieder, die ihre Contenance verlieren.
Andreas Koller beanstandet vollkommen zu Recht die immer schärfer werdende Polemik, die in keiner Weise zur Problemlösung beiträgt. Von gemeinsamen Anstrengungen der Parteien zugunsten aller Bürger sind wir meilenwert entfernt. Es geht nur noch um die Wahrnehmung der Interessen und Befriedigung der egoistischen Wünsche der jeweiligen Klientel und Wählergruppe sowie Herkunftsregion. Vom demokratischen Prozedere ist keine Rede mehr. Die im Eiltempo beschlossenen Gesetze und Verordnungen sind meistens schlampig und unvollständig und deren Realisierung mangelhaft oder rudimentär. Selbst gute Lösungen und Hilfsmaßnahmen verlieren dadurch oftmals ihre positive Wirkung
Das sind die Ingredienzen für den zunehmenden Extremismus und für Personen, die am liebsten die Regierung aus dem Tempel resp. Ministerien jagen würden. Aber die Rechnung dafür, besser die Zeche zahlen wir alle.