Was ist die Alternative zum S-Link? Eine Reihe von "gescheiten Menschen" reden derzeit ziemlich altklug von Alternativen zum S-Link. Diese Alternativen werden aber nicht beschrieben. Vermutlich kennt man sie nicht und es gibt auch keine. Nun, eine Alternative ist "Nichtstun", weil damit hat man in den letzten Jahrzehnten die "besten Erfahrungen" und das ist durchgehend "gelebte Praxis". Das Problem dabei ist allerdings nur, dass das Stau-Verkehrschaos seit Jahren laufend und schleichend immer schlimmer wird. Das nächste Problem zusätzlich ist, dass die Verkehrsplanung/Politik die Größenordnung des Stau-Problems offensichtlich nicht einzuschätzen in der Lage ist. Sogar der betroffene Verkehrsraum mit Bundesland Salzburg, mit angrenzendem Bayern und den benachbarten Bezirken von Oberösterreich mit 2,1 Millionen Einwohnern wird nicht mitgedacht. 2012 waren das noch 1,6 Millionen, doch allein in den letzten zehn Jahren ist eine halbe Million schleichend dazu gekommen und damit auch das Stau-Chaos. Ziemlich unangenehm in diesem Zusammenhang ist die Gruppe der beratungsresistenten Realitätsverweigerer und Zukunftsleugner der militanten Bahngegner, denen es offensichtlich nur um Stillstand und Fortschreibung des Straßenverkehrs-Chaos mittels aggressiver Polemik geht. Ob das der Großteil der Bevölkerung auch will, dürfte mehr als fraglich sein.
Wenn man schon, mit Gewalt, eine Bürgerbefragung will, sollte man zu allererst fragen, ob die Fortschreibung des Sau-Verkehrschaos gewünscht ist!
Will man den Kfz-Verkehr verringern und den ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr) ausbauen oder doch lieber Stillstand und Stau?
Das ist allerdings für die Gesamtbevölkerung nahezu unwahrscheinlich! Nun sollte man sachlich überlegen, wie man das wachsende Straßenverkehrs-Chaos zumindest eindämmen kann. Dazu sollte man wissen, dass der Kfz-Verkehr zu 46% stattfindet und der öffentliche Verkehr mittlerweile unter 10% abgesunken ist. Soll beides auf jeweils 30% gebracht werden, entspricht das rund 50.000 Kfz-Fahrten täglich real. Also da sind wir schon bei einem konkreten Mengengerüst und einem definierbaren Ziel, nämlich der Verlagerung dieser 50.000 Kfz-Fahrten oder knapp 60.000 Personen-Fahrten pro Tag auf den öffentlichen Verkehr. Von den Kapazitäten her ist das nur mit einem leistungsfähigen innerstädtischen Schienenverkehr möglich, der in den Hauptverkehrszeiten mindestens bis zu 10.000 Fahrgäste pro Stunde transportieren kann.
Seit über 40 Jahren wird der leistungsfähige Schienenverkehr in und um Salzburg in fast 80 Kilogramm Gutachten, von der "Lokalbahn-Verlängerung" bis zum "S-Link", untersucht. Wohl kein Verkehrsprojekt des ÖPNV in Österreich wurde derart umfangreich untersucht und dokumentiert, wie der "S-Link". Die Idee einer "oberirdischen Straßenbahn" ist schon allein aus vier Gründen ausgeschieden, weil sie die Mengengerüste 50.000 Pkw-Fahrten zu verlagern nicht in der Lage ist, schon gar nicht die 10.000 Fahrgäste stündlich. Weiters verlangt eine Straßenbahn im Linienbetrieb Mindestradien von 50 Metern, um das ohrenbetäubende Gequietsche in den Kurven nicht aufkommen zu lassen. Diese obligatorischen 50-Meter-Radien sind zwischen Makartplatz und Staatsbrücke nirgends zu finden. Genau aus diesem Grund wurde die "Gelbe Elektrische" bereits 1940 durch das System "Obus" ersetzt!
Egal ob oberirdisch oder unterirdisch, müssen alle Leitungen (Wasser, Kanalisation, Telefon, elektrischer Strom etc.), bis zu drei Meter tief aus dem Gleisbereich, baulich entfernt werden. Unterirdisch ist das nur im Bereich der Tunnelrampen notwendig. Bei der oberirdischen Straßenbahn muss das im gesamten Straßenraum gebaut werden, was in der Salzburger Innenstadt allein rund 1,9 Milliarden Euro ausmacht. Vergleicht man den Innenstadt-Tunnel des S-Link bis zur Friedensstraße mit Kosten von 2,1 Milliarden Euro, kostet die Straßenbahn, auch mit den notwendigen Fahrzeugen und dem notwendigen Betriebshof (allein ca. 100 Mill. Euro), wesentlich mehr, als das S-Link-Projekt.
Bundesfinanzierung gibt es nur für die "Privatbahn Salzburger Lokalbahn" und nicht für Straßenbahn!
Für den S-Link mit 4,5 km Tunnel bis zur Friedensstraße und Strecke bis Hallein mit Kosten von ca. 2,1 Milliarden Euro bezahlt der Bund 50% aus den MIP-Mitteln (Mittelfristiges Investitionsprogramm) nach Privatbahn-Gesetz, also rund 1 Milliarde Euro über 10 Jahre. Für eine Straßenbahn mit fast 4 Milliarden Euro müssen das Land und Stadt Salzburg das selbst zahlen. Beim S-Link bezahlt die Stadt Salzburg über 10 Jahre jährlich 29,5 Mill. Euro; für die Straßenbahn muss die Stadt allein 2 Milliarden Euro (zweitausend Millionen) berappen, weil der Bund nichts mitbezahlt!
Es gibt zum S-Link keine Alternative, außer Stillstand und Chaos. Also, allen Rückschritts-Fanatikern ins Stammbuch geschrieben muss klargestellt werden, dass es den "S-Link" gibt oder auf viele Jahre, bis vernunftbegabte Politiker erscheinen, ausschließlich Stau, Chaos und Umweltverschmutzung.