In der ORF-Sendung "Salzburg-heute" vom 21. 7. 2024 konnte man aus den Wortspenden von Bgm. Auinger erkennen, dass Reisebusgäste vor der Stadt am Messegelände in einen Altstadt-Shuttlebus umsteigen sollten. Er dürfte wahrscheinlich vergessen haben, dass gängige Reisebusse bis zu 70 Sitzplätze statt 35 Sitzplätze wie ein Linienbus haben.
Ist der Bürgermeister zu jung, um sich zu erinnern, dass der Parkplatz im Kleeblatt Autobahnabfahrt-Nord das Ergebnis eines schon einmal gescheiterten derartigen Ansinnens war und seit dem damaligen Versuch leer steht? Die Shuttlebusse in die Stadt zum Terminal "Paris Lodron Straße" waren damals 15 m lange, vierachsige Doppelstockbusse, die trotzdem die Kapazitätsschwanken aus den Reisebussen nicht aufnehmen konnten, um die Gäste von täglich durchschnittlich 55 Reisebussen mit ca. 3850 Fahrgäste in die Altstadt zu bringen.
Ohne unzumutbare "Stehplätze" muss jeder Shuttlebus zwischen Messegelände und Altstadt doppelt geführt werden, weil weder ein 15-m-Linienbus noch ein Gelenkbus ausreichend Sitzplätze haben wird und bei in Salzburg üblichen Verspätungen ein Paternoster-System mit einem Zeitbedarf von 15-Min./Richtung ohnehin nicht ausreicht, weil damit lediglich ca. 70 Personen/Richtung/h befördert werden könnten und damit jeder ankommende Reisebus von zwei Linienbussen übernommen werden müsste, die dann insgesamt bei einer, wie heute neunstündigen - für jeweils zwei Busse - täglichen Betriebszeit 36 Fahrten/Tag durch dicht besiedeltes Wohngebiet mit Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen in die Altstadt fahren müssten und das System trotzdem nicht die erforderlichen Passagiere der Reisebusse übernehmen kann, wenn nicht die dreifache Busanzahl bestellt würde. Die Fahrleistung für den Shuttledienst wird gegenüber heute eher steigen und die Betriebskosten werden für die innerstädtischen Fahrten zur Stadt wandern!
Wird das System trotz Doppeldecker wie vor ca. 30 Jahren auch unpünktlich, dann müssten sofort kompensierende Busse zur Verfügung stehen, damit die Gesamtlogistik nicht außer Rand und Band gerät und gestrandete Tagesgäste an der Umstiegsstelle am Stadtrand auf der Strecke bleiben. Die üblichen Verspätungen in der verstauten Stadt und die unregelmäßig ankommenden Reisebusse in unterschiedlichen Größen haben das Transportsystem schon damals zum Kollabieren gebracht. Weil statt den 3850 Fahrgästen zu erwartenden Fahrgäste innerhalb der heutigen Betriebszeit des "Altstadt-Shuttles" während einer neun Std. täglicher Betriebszeit nur ca. 1260 Fahrgäste/Richtung im Bustandem in die Altstadt befördert werden können, würden bis zu 2590 Tagesgäste ohne ausreichende Mehrbestellung nicht transportiert werden können.
Auch größere Linienbusse würden nicht helfen, die zu geringe Kapazität der "Busidee" zu kompensieren. Seit Jahrzehnten klappt es schon nicht, mit einem Sandkistenschauferl eine Hochhausbaugrube auszuheben, auch dann nicht, wenn man versucht, eine Zuggarnitur des S-Link mit ca. sechs bis acht Bussen bei gleichverteiltem Fahrgast-Aufkommen aus den Reisebussen durch dicht besiedeltes Wohngebiet zu ersetzen.
Über die Aribonen- und Triebenbachstraße fahren bereits jeweils zwei Linien. Ein zusätzlicher dreiteiliger Gelenk-Obus in ausreichender Stückzahl mit 24 m Länge könnte die Fahrgastmenge zwar theoretisch bewerkstelligen, obwohl schon in der Triebenbach- und Aribonenstraße zwei Linien, über die Haltestelle Fasaneriestraße vier Linien und dann weiter über die Mitte Lehen und Siebenstädterstraße jeweils zwei Linien fahren.
Für eine dritte Linie als Altstadt-Shuttle, egal auf welcher Route, würde für sechs Busse mit jeweils zwölf Fahrten/Richtung/h der Platz fehlen, jedenfalls die Haltestellen auf der Aribonenbrücke, der Gaswerkgasse, Mülln-Landeskrankenhaus, Mönchsbergaufzug eindrücklich viel zu kurz sein, allesamt die bestehenden Straßenquerungen und -verzweigungen blockieren und bei der Endhaltestelle Ferdinand-Hanusch-Platz wären durch den Doppelgelenkobus alle heutigen Albuslinien auf Grund der Länge von 24 m verdrängt, nach dem die Busse der Linie 21 (12 m), 22 (12 m), 23 (10 m), 24 (12 m), 27 (18 m), 28 (12 m) bereits heute schon aneinander gereiht 70 m lang sind.
Sollte Bgm. Auinger auch noch ohne S-Link auf die Idee kommen, die Pkw-Pendler aus der Stadt fernzuhalten, dann sollte er kommunizieren, wo an acht Einfallstraßen am Stadtrand jeweils bis zu 17stöckige, 300 m x 60 m große Parkhäuser für bis zu 52.800 Kfz errichtet werden sollen und wie die dafür notwendigen ca. 100 Obusse zur Verstärkung des Stadtbusnetzes auf Kosten der Stadt trotz fehlenden Straßenraums finanziert werden, weil die Stadt gem. ÖPNRV-G Aufgabenträger (will heißen Zuständiger für den Stadtverkehr) ist? Seit ca. 1985 führen alle Wege mit Bussen trotz der unterschiedlichsten Bürgermeister immer wieder zum S-Link, weil einfach die Beförderungseinheiten größer werden müssen, für die der Straßenraum aber nicht ausreicht.