Die Fragestellung bei der im Herbst erfolgenden Bürgerbefragung sollte bitte noch einmal überdacht werden. Sicher kann S-Link nur als Teil einer zukunftsorientierten Gesamtlösung gesehen werden. Die Abstimmung darf aber nicht so abgefasst sein, dass mit einem "Ja" sozusagen der Gesamtausbau eines neuen Schienennetzes verbunden ist. Das schreckt nur ab.
Jedenfalls ist die nun vorgelegte Fragestellung S-Link-bezogener als die vorangegangene, die nur darauf ausgerichtet war, ob eine zweijährige Baustelle bis zum Mirabellplatz vor der Haustüre stattfinden soll oder nicht. Es wäre Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit, im Zusammenhang mit dem S-Link die Vision einer zukünftigen Verkehrslösung zu kommunizieren. Dann genügt es, in der Fragestellung darauf hinzuweisen, dass der S-Link der erste Teil dieser zukunftsorientierten Verkehrslösung ist.
Bei der immer wieder auftauchenden Frage nach der Finanzierung muss darauf hingewiesen werden, dass für Alternativlösungen, wie Intervallverdichtung samt steigender Personalkosten oder ähnlicher Maßnahmen wie z. B einer Seilbahn, keine Kostenbeteiligung (Bund, Land) erfolgt und daher die Finanzierung von der Stadt allein gestemmt werden müsste. Hier muss ein Umdenken angestrebt werden: Dem S-Link muss der Ruf eines Milliardengrabes, finanziert durch die Stadt, genommen werden, dagegen soll für alle Alternativen, die die Stadt allein tragen müsste, eine Kostenrechnung vorgelegt werden.
Es ist ja bezeichnend, dass unser Bürgermeister - aus politischen Gründen ein Gegner des S-Link - jetzt, da die Fragestellung in Richtung Verkehrslösung geht und nicht mehr auf kurzsichtige Beeinträchtigungen abzielt, Einwände erhebt. Aber eben da sollte die Fragestellung klug und deutlich herüber kommen. Was mir fehlt, ist auch gleich die Frage nach der Absicht, künftig den S-Link benutzen zu wollen.