Weil wir alle von klein auf "Frau" vor allem als Be-Dienerin erfahren (Mutter, Krankenschwester), wollen viele später diese Gewohnheit beibehalten - und davon hat Johanna Dohnal, mit der ich in meiner Zeit als SPÖ Funktionärin und Mandatarin (1969 bis 1987) viel zusammengearbeitet habe, immer gewarnt: Sich als Expertin nicht als Kaffeeköchin oder Schriftführerin einteilen zu lassen oder sich medial beim "Muttern" (einer sozialen Tätigkeit, die ebenso Männer ausüben können, vgl. Nancy Chodorow, "Das Erbe der Mütter") zu präsentieren.
Deswegen wundert es nicht, dass übersehen wird, dass Johanna Dohnal einen Sohn und eine Tochter geboren hatte - letztere, Diplomsozialarbeiterin in den Wiener Frauenhäusern, durfte ich einige Zeit lang supervidieren. Umgekehrt habe ich es erlebt, als ich im Karenzjahr nach meinem erstgeborenen Sohn höhnisch gefragt wurde: "Sag, arbeitest du überhaupt etwas?" (Nachzulesen in meiner Autobiografie "Niemandsweib").