Als ich davon hörte, dass Herr Preuner nicht mehr zum Bürgermeister kandidieren wird, sondern für die ÖVP Herr Dr. Kreibich - eine Person, die sich selbst mit der Eigenschaft von Hausverstand beschreibt -, wurde bei mir die Hoffnung auf eine vernünftige Verkehrslösung für Salzburg geweckt.
Seit Jahren gibt es eine Initiative RSB-Regionale Stadtbahn Salzburg, bei der sich mehr als 50 Bürgermeister aus Salzburg und Oberösterreich sowie des angrenzenden Berchtesgadener Landes zusammengefunden haben, um eine Gesamtlösung für den Nahverkehr in dieser Region ins Leben zu rufen. Mit Mitteln der Euregio wurde eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis aber leider nie in der Öffentlichkeit von politischer Seite vorgestellt und diskutiert. Viele Stadtpolitiker haben sich über das sogenannte Karlsruher Modell vor Ort informiert. Bürgermeister stellten Trassenreservierungen in Aussicht und es war ein vielversprechender Lösungsansatz.
Leider ließ das Ego eines Einzelnen - des damaligen Salzburger Bürgermeisters Heinz Schaden - eine Weiterverfolgung nicht zu. Zitat aus einem Interview mit dem "Standard" vom 23. 11. 2011: Er lasse sich die städtische Verkehrspolitik nicht von den umliegenden Gemeinden vorschreiben. Es war keine sachliche Ablehnung gegenüber einer oberirdischen Lösung, sondern die Sturheit und Überheblichkeit eines Einzelnen.
Grundsätzlich ist gegen den S-Link - sofern technisch machbar - nichts einzuwenden. Der Pferdefuß ist die Höhe der Kosten. Bei Verwirklichung des S-Link wird es in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit nicht möglich sein, dringend notwendige Verkehrsanbindungen ins Trumer Seengebiet, nach Mondsee, Bad Ischl etc. finanziell zu stemmen. Wir hinterlassen unseren Nachkommen einen Schuldenberg für ein Prestigeprojekt, das nur eine Ausweitung für bestehende Verbindungen ist und keine dringend notwendige Anbindung von noch nicht eingebundenen Gemeinden und Gebieten.
Ich glaube, dass Sie, Herr Dr. Kreibich, eine zukunftsträchtigere Gesamtlösung für den Zentralraum Salzburg und umliegende Gemeinden mit Hausverstand unterstützen sollten und damit sicher bei der Mehrheit der Bevölkerung auch ein ernsthafter Bürgermeisterkandidat wären.