Leserbrief

Die Itzlinger Au wurde schon lange sukzessive verändert

Zur Diskussion um den Radparcours in dem Reststück Au hinter dem Messegelände möchte ich Folgendes beisteuern: Wir wohnen sehr schön in der Siedlung in Lehen bei der ehemaligen Sohlstufe der Salzach. Als in den 1970er Jahren unsere Kinder noch klein waren, diente diese Au als ideales Naherholungsgebiet für Dreiradler und Kinderrad, damals noch doppelt so groß wie heute und durchzogen von nur schmalen Pfaden. Die vorhandenen Gruben waren schon damals äußerst interessant und forderten noch jahrelang den Mut heraus.

Als dann das Messegelände gebaut und später erweitert wurde, zwackte man Stück um Stück von der Au ab, ohne dass irgendwer dagegen Einspruch erhoben hätte, war ja für die Wirtschaft wichtig und das Thema Umwelt noch nicht aktuell. Und als es dann die Auto-Messe gab, benutzte man eben dieses letzte erhaltene Stück Au, um mit Zweirädern und geländegängigen kleinen Vierradfahrzeugen auf diesen schmalen Wegen für Kunden oder zur Probe Juxfahrten durchzuführen. Kein Hahn hat danach gekräht, wie der Zustand der Au verändert wurde, denn aus den schmalen Wegen wurden relativ breite Pisten.

Und jetzt, weil mit künstlichen Schanzen nachgebessert wurde, erfolgt ein Aufschrei, als ob ein Kulturschatz zerstört wäre, was ohnehin schon geschehen ist. Es hat sich auch das Freizeitverhalten der Jungen verändert, denn mit einfach ein bissl Radfahren lockt man heute niemand mehr hinter dem Ofen hervor. Was ist dabei, den nunmehrigen Ist-Zustand zu belassen, keine neuen Bauten mehr zu erlauben und mit Schildern "Betreten auf eigene Gefahr" und "Eltern haften für ihre Kinder" abzusichern? Das kostet kaum Geld und die jungen Leute hätten nach wie vor ihren Spaß.


Hertwiga Kröss, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 18.10.2025 um 04:29 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/die-itzlinger-au-wurde-schon-lange-sukzessive-veraendert-129678814

Schlagzeilen