Mit Entsetzen lese ich gerade die Statements der Bürgermeisterkandidatin und der Kandidaten zum Thema Tourismus. Ist es möglich, dass sie alle so wenig Ahnung von Tourismus haben? Bereits vor Jahren wurde der Versuch gestartet, die Bustouristen mit Shuttlebussen ins Zentrum zu bringen. Der Versuch ist kläglich gescheitert. Die Dame und die Herren mögen sich informieren!
Die Aussage, dass "Zehntausende Reisebusse" die Innenstadt verstopfen, tut mir körperlich weh. Ab 8.00 Uhr morgens fährt kein Reisebus in die Innenstadt. Bis 18.00 Uhr ist Fahrverbot für Busse!
Dass es die Pkw sind, die im Sommer unsere Straßen verstopfen, ist wahrscheinlich noch nicht bis ins Schloss Mirabell vorgedrungen. Warum macht es die Stadt Salzburg nicht so, wie es schon viele andere Städte machen? Nur Gruppen mit maximal 25 Personen erlauben. Denn die großen Gruppen sind ein Störfaktor in der Innenstadt.
Wir Fremdenführerinnen und Fremdenführer bemühen uns schon jetzt, unsere Kunden davon zu überzeugen. Aber ohne jeden politischen Rückhalt. Es ist nur auf irgendeinem Papier eine "Empfehlung". Man kann ja auch eine Mindestdauer für Busgäste einführen (siehe Hallstatt).
Und man kann im Sommer für die Individualgäste eine bessere öffentliche Anbindung von Park-&-Ride-Plätzen anbieten. Das wurde bis jetzt äußerst dilettantisch beworben. Nicht vergessen: ein Bus sind 20 Pkw!
Und wie sonst sollen unsere Schulkinder vom Land in die Hauptstadt zum Besuch des Hauses der Natur oder des Landestheaters kommen? Mit dem Pkw der Mama? Was macht man mit den Busgästen, die in unseren Hotels übernachten? Was mit den Gästen, die mit Bussen zu kulturellen Veranstaltungen kommen?
Bitte liebe Kandidatinnen und Kandidaten: Holen Sie sich Ratschläge von Experten und dann blamieren Sie sich nicht mit unnotwendigen Wortspenden. Man könnte viel tun, um ein gutes Miteinander von Einheimischen und Gästen zu gestalten. Fragen Sie die Experten.
