Die Vorgänge um die Wahl des Parteivorsitzes in der SPÖ sind das vorläufige Ende einer Entwicklung. Egal, wer oder was für diese Peinlichkeit sondergleichen verantwortlich ist, stellt sich doch nun mehr die Frage, was hat die SPÖ in ihrer Zeit in der Opposition gelernt oder nicht. Die Antwort ist sehr leicht: Gar nichts. Keine Reorganisation der Partei oder Bezugnahme auf soziale Themen, die eigentlich Sache dieser Partei wären. Keine Ideen oder Vorschläge, über die man diskutieren könnte. Schuld sind immer die anderen. Man war nicht einmal in der Lage aus den Skandalen anderer Parteien und der Coronakrise politische Kapital zu schlagen.
Man hat sich in kleinliche Streitereien mit einem komplett abgehobenen Parteiestablishment und dem Absägen des Parteivorsitzenden zufrieden gegeben und Opposition gespielt. Künstliche Empörung inklusive. War ja auch leicht mit der damaligen Koalition und ihrem Kanzler. Nein, man vergab die Chance, sich zu profilieren und das Vertrauen der Basis zurückzugewinnen.
Und nun hat man einen Vorsitzenden ohne Hausmacht innerhalb der Partei. Auch nichts Neues. Seine Vorgängerin hatte auch keine. Denn auch Herr Babler wird einsehen müssen, dass das Bürgermeisteramt etwas anderes ist, als der Parteivorsitz.