Ich kann den Salzburger Bürgermeister Harald Preuner verstehen, dass er die belasteten Straßennamen nicht ändern will. Denn auch nicht alle Historiker sind sich einig, gemeint sind solche außerhalb des sicher sehr gründlich vorgegangenen Fachbeirats, die aber ebenfalls eine abgewogene Meinung vertreten.
Es kommt auf die objektiven Tatsachen und eben auch auf deren sehr strenge oder weniger strenge Bewertung an, zum Beispiel, wie weit sie aktiv waren, wie sehr sie Mitläufer und gewöhnliche Karrieristen waren und dann wiederum doch sehr verdienstvoll gewirkt haben. Sie waren ja beides, ins NS-System verstrickt und (später) verdienstvoll …
Viele Menschen sind bekanntlich gemischte Wesen, nicht nur Engel, nicht nur Helden. Was werden einmal Zukünftige über uns befinden, über unser Tun und Lassen im Bereich Umweltschutz etwa,
in puncto Bewahrung der Schöpfung? Das sollte nichts Schreckliches von damals entschuldigen, aber es ist vielleicht ein Hinweis an uns selbst gegen das vorschnelle besserwisserische Be- und vor allem Verurteilen.
Zusatztafeln, wie es sie woanders gibt, wären ja möglich, solche gibt es beispielsweise in Innsbruck, aber auch in Villach. Eine Info für viele, die zufällig dort vorbeikommen und den Straßennamen sonst nie selbst hinterfragt hätten oder daran interessiert gewesen wären.
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