Seit mehr als 30 Jahren bin ich in der mobilen Betreuung als Heimhilfe tätig und pendle aus dem benachbarten Oberösterreich nach Salzburg. Die meisten unserer Klienten leben in geordneten Verhältnissen. Es gibt aber auch viele, die in sehr schwierigen Wohn- und Lebenssituationen leben.
Das beginnt damit, dass wir oft in verrauchten und schlecht gelüfteten Räumen arbeiten müssen. Im Sommer ist es in vielen Wohnungen unerträglich heiß und im Winter furchtbar kalt, weil oft nur ein Raum beheizt wird. Genauso kommt es vor, dass Wohnungen stark vermüllt sind und es oft Wochen dauert, sie wieder halbwegs bewohnbar zu machen.
Unsere Aufgabe ist es, Menschen so lange wie möglich daheim zu betreuen. Manche warten auf einen dringend benötigten Heimplatz und müssen bis dahin von uns versorgt werden. Da die meisten unserer Klienten schwer krank oder hochbetagt sind, passiert es auch immer wieder, dass wir jemanden tot in seinem Daheim auffinden.
Trotzdem liebe ich meinen Beruf. Ich finde es aber nicht gerecht, den Pflegebonus einfach zu streichen. Enttäuschend für mich ist, dass so viele Frauen in der Landesregierung diesen Schritt mittragen. Sie sollen sich bitte solidarisch für uns Frauen in der Pflege einsetzen. Pflege ist großteils immer noch Frauenarbeit!