Zum meiner Ansicht nach exzellenten Leserbrief "Weg mit dem Föderalismus" von Fritz Baumgartner (SN vom 2. Dezember 2024): Die Chance, dass die (Landes-)"Fürsten der Finsternis" (Matthias Strolz) bereit wären, auch nur ein Zipfelchen ihrer Macht preiszugeben, sind äußerst gering: Schon 2009 hat der steirische Denker und politische Visionär Gerhard Hirschmann beinhart festgestellt, dass "diese Art des Föderalismus für das 21. Jahrhundert einfach nicht mehr passt. Das, was wir uns hier leisten, ist allerteuerste Folklore. Gerade unter den momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden wir uns das nicht mehr sehr lange leisten können."
Seine Antwort auf die Frage, wie groß seine Hoffnung wäre, dass sich etwas ändert: "Als gelernter Österreicher: sehr klein. Bei jedem Reformschritt kommt etwas Neues hinzu, nicht etwas Altes weg. Aber wir kommen in den nächsten Jahren in ein Finanzdesaster hinein - nicht nur wegen der Wirtschaftskrise, auch wegen der Probleme im Pensions- und Sozialsystem. Wenn man das nicht neu aufsetzt, fährt das System an die Wand. Wahrscheinlich muss es einmal ein bisschen an die Wand fahren, vorher geschieht nichts."
Und genauso war es dann auch. Hirschmanns Kassandra-Rufe wurden bestätigt, dazu haben sich die Wirtschaftsbedingungen drastisch verschlechtert - dringender Handlungsbedarf? Nein - egal, welche Zuckerl-Koalition schlussendlich regieren darf - wetten, dass die ungleichen "Partner" dringend nötige "echte" Reformen wie der Teufel das Weihwasser scheuen werden?