In einer schwierigen Zeit der Pandemie - hohe Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen, Kontaktarmut, Verkehrsbeschränkung, Zunahme häuslicher Gewalt, Überforderung - um nur einige Schlagwörter zu nennen, kommt der Egoismus unter den Menschen leider immer eindeutiger zum Vorschein. Wird da einer, der vor einem Jahr Corona noch geleugnet hat, die "Vorschriften" der Regierung negiert oder lächerlich hingestellt und den Impfwahnsinn angeprangert hat, dann plötzlich zum Vordrängler, nur um so "lebenswichtige" Vorteile wie einen spontanen Kaffeehaus-Tratsch, einen testfreien Schwimmbadbesuch oder die Reisefreiheit zu genießen?
Diejenigen, die monatelang ihre Eltern seltenst im Altersheim besuchen durften, die die Schule nur von außen betrachten konnten, die auf jegliche Art Kontakte im Teamsport verzichten mussten, die ihre Instrumente in die Ecke stellten, die aber seit Beginn an impfwillig waren, die stehen heute oft hintenan.
Nur, weil sie die Ellbogentechnik nicht so beherrschen wie manch anderer, und für sie die Werte wie Ehrlichkeit, Respekt, Güte, Hilfsbereitschaft zählen. Leider fehlt ihnen nur eine Tugend: Mut, Mut um aufzustehen und Stimme zu erheben. Also meine Frage: Wie weit spaltet sich unsere Gesellschaft noch und lernen wir wirklich nichts fürs Leben durch oder mit Corona? Einfach nur traurig.