Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat sich wiederholt kritisch gegenüber der Politik der österreichischen Rechtsaußenpartei geäußert, z.B. wenn er davon sprach, ein Problem zu haben mit der von der FPÖ ausgehenden Tonalität der Niedertracht und des Hasses, die nicht dem Klima des Respekts und der Wertschätzung entspricht. Es geht aber nicht nur um "Tonalität", Sprache spiegelt Denken wider. Das weiß der ÖVP-Landeshauptmann natürlich. Trotzdem - und trotz seiner anderslautenden Aussagen zur Salzburger Landtagswahl 2023 - verfolgt er das Ziel einer Kooperation mit der FPÖ, die zwar mit 25 Prozent der Stimmen in den Landtag, jedoch von der Mehrheit der Bevölkerung nicht in die Landesregierung gewählt wurde. Das will allein die ÖVP. Damit öffnet sie die Tür für eine menschenverachtende, populistisch-rechtsradikale und unchristliche Politik, die für Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Verhetzung steht, Andersdenkende und Kunstschaffende angreift und immer wieder durch schlampige Nicht-Abgrenzung zum Nationalsozialismus auffällt. Darüber hinaus ist die FPÖ - wie längst bewiesen - eine rückwärtsgewandte Partei, die den Aufgaben der Gegenwart und Zukunft (Klimakrise, Wohnungsnot, soziale Ungerechtigkeit, Pflegenotstand usw.) nicht gewachsen ist. Haslauer greift gerne FPÖ-Bundesparteiobmann Kickl an, der sich nach einer "Orbanisierung" Österreichs sehnt und mit Russlands Diktator Putin flirtet, und vergisst, dass die Salzburger FPÖ-Landesparteiobfrau Svazek auch als Kickl-Stellvertreterin agiert. Eine Schwarz-Blaue Koalition der Schande wäre ein falsches Signal in Europa. Noch hat Herr Haslauer die Wahl, die Reißleine zu ziehen: für Salzburg, für die Menschen und die Kultur in unserem Land.