Mit großer Sorge lese ich von den geplanten Einsparungen in den Salzburger Spitälern - gestrichene Pflegeprämien, verschobene Gehaltspakete, und nun soll auch noch das bereits zugesagte Strukturpaket gekippt werden. Dieses Paket hätte endlich einige längst überfällige Verbesserungen gebracht: attraktivere Rufbereitschaften, eine Aufwertung des Gehaltsschemas für erfahrene Medizinerinnen und Mediziner sowie bessere Regelungen für Nachtdienste. Nun fällt auch das den Kürzungen zum Opfer.
Gerade in einer Zeit, in der Personalmangel in Pflege und Medizin alarmierende Ausmaße erreicht hat, ist das ein fatales Signal. Es sind doch genau diese Menschen - Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte -, auf die wir alle angewiesen sind, wenn wir krank, alt oder verletzlich sind. Anstatt sie zu entlasten und zu stärken, zeigt man ihnen erneut, dass ihre enorme Leistung nicht die Anerkennung erhält, die sie verdient.
So entsteht ein gefährlicher Teufelskreis: Schlechte Arbeitsbedingungen führen zu Überlastung, Überlastung führt zu Ausfällen - und am Ende leiden nicht nur die Beschäftigten, sondern wir alle als Patientinnen und Patienten.
Pflege und Medizin sind keine Kostenstellen, sondern tragende Säulen unserer Gesellschaft. Statt zu kürzen, sollte die Politik alles daransetzen, diesen Berufen endlich jene Wertschätzung und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen - in Worten und in Zahlen. Pflege darf niemals zur Sparmaßnahme werden.