Nach dem Sieg des Rechtspopulisten Geert Wilders in den Niederlanden waren in den Reaktionen der Wahlverlierer die altbekannten Floskeln zu hören. "Wir müssen wieder näher bei den Menschen sein." "Wir müssen die Ängste der Menschen ernst nehmen."
Es steht zu befürchten, dass auch nach den Nationalratswahlen 2024 in Österreich diese oder ähnliche Aussagen ertönen werden.
Sehr geehrte in Österreich politisch tätige Menschen, wäre es nicht zielführender, sich mit diesen Agenden schon vor der Wahl zu beschäftigen?
Um einer auch in in unserer Gesellschaft spürbaren Verunsicherung und existenziellen Sorgen von Teilen der Bevölkerung wirkungsvoll zu begegnen, bedarf es mehr als der Heilsversprechen der SPÖ und der "Oh wie bist du schön!" Elogen auf unser Land der ÖVP. Es bedarf der Entwicklung von zukunftstauglichen Konzepten und deren klare Kommunikation, die den Menschen eine für sie gangbare Perspektive aufzeigen (oder Raum geben, für sich und die Gesellschaft Perspektiven zu entwickeln) und die mehrheitsfähig sind.
Was das Ernstnehmen von Ängsten betrifft: Ängste ernst zu nehmen, heißt nicht sie zu befeuern. Mit dem Ziel der Befriedigung eigener Machtgelüste und Allmachtsfantasien.