Leserbrief

Es braucht endlich faire Entlohnung

Ich beziehe mich auf den Artikel "Was ist Pflege wert?" von Peter Gnaiger vom Samstag, 18. Oktober, dem ich mich größtenteils anschließen kann.

Tatsächlich ist in unserer Gesellschaft bzw. bei unseren Staatslenkern und Staatslenkerinnen ein spürbarer Wertewandel in Richtung Kriegswirtschaft im Gang - zulasten der Menschlichkeit. Die Zeiten von Corona sind scheinbar wieder in Vergessenheit geraten. Es war eine existenzielle Krise und die konnte jeden treffen. Damals haben wir uns erinnert, was in Existenznöten wirklich zählt: Gesundheit bzw. medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, die unser Überleben sichern, Menschlichkeit, Zusammenhalt und Nächstenliebe.

Vor Kurzem hatte ich das Glück, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg stationär behandelt zu werden. In dieser Zeit war ich umgeben von Magiern (Ärzten und Ärztinnen mit höchster Kompetenz), guten Geistern in der Pflege, Heinzelmännchen und -weibchen und vielen Helden und Heldinnen des klinischen Alltags. Allesamt "Engel", darum bemüht, ihre Patientinnen und Patienten so rasch wie möglich wieder "auf eigene Beine zu stellen".

Das Leitmotiv in diesem Spital lautet: Gutes tun und es gut tun! Sprache ist hier kein "Luxus", sondern ganz im Gegenteil gelebte Praxis. Trotz der vielen Herausforderungen und obwohl Zeit immer eine begrenzte Ressource ist, kommen Humor und liebevolle Aufmunterung mit uns nicht immer einfachen "Gästen" nie zu kurz. Eine lebendige, freundliche und wertschätzende Kommunikation spielt in diesem Haus eine wichtige Rolle. Sie trägt auch wesentlich zu einem gelingenden Genesungsprozess bei.

Menschen, in diesem Fall die Pflegekräfte in Krankenhäusern, brauchen nicht nur Lob und Anerkennung, sondern endlich auch die oft versprochene faire, leistungsgerechte Entlohnung.
An dieser Stelle möchte ich wieder einmal ein herzliches Dankeschön an das gesamte Krankenhauspersonal aussprechen. So sieht Kranksein in Würde aus!

Dr. Ursula M. Koller, MA, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 21.10.2025 um 05:34 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/es-entlohnung-186276331

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