Graz (300.000 Einwohner), Linz (215.000 EW) und Innsbruck (135.000 EW), aber auch Wien (zwei Millionen EW) erweitern oder errichten neue Straßenbahnlinien.
Die Errichtung einer zweigleisigen Schienen-Infrastruktur auf der Oberfläche kostet einschließlich der Ein- und Umbauten im Straßenbereich sowie der Fahrleitung pro Kilometer um die 25 Millionen Euro, also einen Bruchteil einer Tunnel-Infrastruktur (kaum unter 800 Millionen/km, in Wien beim derzeitigen Bau der U5/U2 bereits über einer Milliarde Euro/km; Kostenreferenzen liegen geprüft vor) — von den ersparten Tunnel-Betriebskosten ganz zu schweigen.
Für die Lokalbahn werden gegenwärtig dezidiert für Straßenbahnstrecken taugliche neue Triebwagen beschafft. 20 Millionen Euro - oder mehr - wurden hingegen für diverse Vorarbeiten für eine unterirdische Verlängerung der Lokalbahn bis in die Alpenstraße, von dort oberirdisch bis Hallein (S-Link-Projekt) ausgegeben.
Die für 99 Jahre erteilte Eisenbahn-Konzession erlischt jedoch, wenn die Errichtung des eingereichten Projektes nicht innerhalb von fünf Jahren gelingt - was nach dem ablehnenden Bürgerentscheid zum S-Link voraussehbar ist.
Der Bau einer oberirdischen Schienen-Infrastruktur im Stadtbereich ist selbstverständlich möglich und wird auch vom Bund gefördert (Vernetzung mit der SLB und möglichen späteren Strecken ins Umland). Beispiele: Badner Bahn, Traunsee-Tram Gmunden, Stubaitalbahn Innsbruck.
Eine Kofinanzierung wie bei der Schiene ist für Schnellbusse jedenfalls ausgeschlossen. Wo auf dem überlasteten Straßennetz plötzlich Platz für Schnellbusse gefunden werden soll, bleibt ohnehin ein Rätsel. Die nächsten Gemeinderatswahlen finden in der Stadt Salzburg erst in vier Jahren statt. Jetzt ist es Zeit, den Weg zur unausweichlichen Verkehrswende endlich ohne Autofahrerbrille, dafür mit Mut zu mehr Lebensqualität einzuschlagen. Dazu sollten unabhängige Fachleute ohne S-Link-Projektvergangenheit zu Rate gezogen werden.